Erleuchtet

Kerzen besitzen seit jeher eine besondere Symbolkraft – und tauchen dunkle Winterabende in mildes Licht. Über nachhaltiges Wachs, religiöse Bräuche und Napoleon mit Docht.

4. Januar 2024 - 4 Min. Lesezeit

Die Zunft

Wann genau Kerzen erfunden wurden, bleibt ein Geheimnis. In Höhlen entdeckten Archäologen Talglampen, die aus der jüngeren Altsteinzeit (40 000 bis 10 000 vor Christus) stammen. Die ersten Kerzen mit Docht gab es im Alten Rom – sie brannten mithilfe von Rinder- und Schafstalg und rochen mit Sicherheit nicht gut. Im Mittelalter wurde Bienenwachs zum Rohstoff für eine der angesehensten Gruppe von Handwerkern – die Lebzelter. Nur Mitglieder dieser Zunft durften Erzeugnisse der Bienen verarbeiten und verkaufen. Sie waren Wachszieher, Metsieder und Lebküchner in einer Person – Honiglebkuchen wurden einst das ganze Jahr über gegessen. In ihren Werkstätten wurden auch die einst nur für Adel und Klerus erschwinglichen Kerzen aus Bienenwachs gezogen und mit Holzmodeln Springerle und Wachsbilder geformt. Heute ist „Kerzenhersteller und Wachsbildner“ ein anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die Lehrlinge arbeiten vorwiegend an Maschinen und stellen mit dem 3-D-Drucker Kerzenmodelle und Gussformen für Wachsbilder her. Es gibt aber auch noch Kunsthandwerker, die so vorgehen wie vor 500 Jahren: Sie tauchen den Docht in flüssiges Wachs und ziehen ihn wieder heraus, immer wieder, bis die gewünschte Dicke der Kerze erreicht ist. Mit Feingefühl, sonst entstehen unförmige Gebilde.

Erleuchtet

Kerzen besitzen seit jeher eine besondere Symbolkraft – und tauchen dunkle Winterabende in mildes Licht. Über nachhaltiges Wachs, religiöse Bräuche und Napoleon mit Docht.

Die Zunft

Wann genau Kerzen erfunden wurden, bleibt ein Geheimnis. In Höhlen entdeckten Archäologen Talglampen, die aus der jüngeren Altsteinzeit (40 000 bis 10 000 vor Christus) stammen. Die ersten Kerzen mit Docht gab es im Alten Rom – sie brannten mithilfe von Rinder- und Schafstalg und rochen mit Sicherheit nicht gut. Im Mittelalter wurde Bienenwachs zum Rohstoff für eine der angesehensten Gruppe von Handwerkern – die Lebzelter. Nur Mitglieder dieser Zunft durften Erzeugnisse der Bienen verarbeiten und verkaufen. Sie waren Wachszieher, Metsieder und Lebküchner in einer Person – Honiglebkuchen wurden einst das ganze Jahr über gegessen. In ihren Werkstätten wurden auch die einst nur für Adel und Klerus erschwinglichen Kerzen aus Bienenwachs gezogen und mit Holzmodeln Springerle und Wachsbilder geformt. Heute ist „Kerzenhersteller und Wachsbildner“ ein anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Die Lehrlinge arbeiten vorwiegend an Maschinen und stellen mit dem 3-D-Drucker Kerzenmodelle und Gussformen für Wachsbilder her. Es gibt aber auch noch Kunsthandwerker, die so vorgehen wie vor 500 Jahren: Sie tauchen den Docht in flüssiges Wachs und ziehen ihn wieder heraus, immer wieder, bis die gewünschte Dicke der Kerze erreicht ist. Mit Feingefühl, sonst entstehen unförmige Gebilde.