Vanille

Ein Stück vom Glück

Kein Advent ohne Vanillekipferl. Über die aromatischen Samen der Orchideenpflanze, eine mexikanische Liebesgeschichte und die sanfte Stärke von Hellgelb.

8. Dezember 2023 - 4 Min. Lesezeit

Weltreise

Da sind wir uns mal alle einig: Das Aroma der Vanille erinnert Menschen weltweit an Kindheit, so eine Studie des Sensorik-Labors der Wiener Universität für Bodenkultur. Die Sorten jedoch fallen ganz unterschiedlich aus. Die Bourbon-Vanille, Standard in Europa, gilt als blumig erdig mit feinen Kakao-Noten. Ihren Namen hat sie aus der Zeit, als die Insel Réunion „Île Bourbon“ hieß (bis zur Französischen Revolution), der Großteil wird heute allerdings auf der Nachbarinsel Madagaskar produziert, zudem auf den Komoren, Seychellen, auf Mauritius und inzwischen auch in Indonesien. In der Tahiti-Vanille hingegen lassen sich Noten von Karamell, Lakritz, Anis erkennen, die Vanuatu-Vanille duftet nach Fruchtkompott und Kakao, die Bananen-Vanille aus der Karibik nach Tabak- und Ledernuancen. Ursprünglich stammt die Vanille aus Mexiko, die aromatische Pflanze aus der Familie der Orchideen entstand der Legende nach an der Stelle, an der ein unglückliches Liebespaar ermordet wurde. Bis heute ist die Geschichte à la Romeo und Julia auf einem Denkmal in Papantla im Bundesstaat Veracruz verewigt. Vom 16. Jahrhundert an gelangte die Vanille nach Europa, allerdings mit geringem Anbauerfolg, aber sie gedieh in der Wärme tropischer Regionen am Indischen Ozean. Die Qualität der Schoten, die an unförmige Häkelnadeln erinnern, zeigt sich, indem man sie leicht zwischen den Fingern rollt. Dann sollten sie etwas kleben, ist eine Stange rissig und trocken, taugt sie wenig. Und: Keine Panik, wenn sich Körnchen auf der Oberfläche gebildet haben, das ist auskristallisiertes Vanillin und zeigt, dass die Schote besonders hochwertig ist.

Vanille

Ein Stück vom Glück

Kein Advent ohne Vanillekipferl. Über die aromatischen Samen der Orchideenpflanze, eine mexikanische Liebesgeschichte und die sanfte Stärke von Hellgelb.

Weltreise

Da sind wir uns mal alle einig: Das Aroma der Vanille erinnert Menschen weltweit an Kindheit, so eine Studie des Sensorik-Labors der Wiener Universität für Bodenkultur. Die Sorten jedoch fallen ganz unterschiedlich aus. Die Bourbon-Vanille, Standard in Europa, gilt als blumig erdig mit feinen Kakao-Noten. Ihren Namen hat sie aus der Zeit, als die Insel Réunion „Île Bourbon“ hieß (bis zur Französischen Revolution), der Großteil wird heute allerdings auf der Nachbarinsel Madagaskar produziert, zudem auf den Komoren, Seychellen, auf Mauritius und inzwischen auch in Indonesien. In der Tahiti-Vanille hingegen lassen sich Noten von Karamell, Lakritz, Anis erkennen, die Vanuatu-Vanille duftet nach Fruchtkompott und Kakao, die Bananen-Vanille aus der Karibik nach Tabak- und Ledernuancen. Ursprünglich stammt die Vanille aus Mexiko, die aromatische Pflanze aus der Familie der Orchideen entstand der Legende nach an der Stelle, an der ein unglückliches Liebespaar ermordet wurde. Bis heute ist die Geschichte à la Romeo und Julia auf einem Denkmal in Papantla im Bundesstaat Veracruz verewigt. Vom 16. Jahrhundert an gelangte die Vanille nach Europa, allerdings mit geringem Anbauerfolg, aber sie gedieh in der Wärme tropischer Regionen am Indischen Ozean. Die Qualität der Schoten, die an unförmige Häkelnadeln erinnern, zeigt sich, indem man sie leicht zwischen den Fingern rollt. Dann sollten sie etwas kleben, ist eine Stange rissig und trocken, taugt sie wenig. Und: Keine Panik, wenn sich Körnchen auf der Oberfläche gebildet haben, das ist auskristallisiertes Vanillin und zeigt, dass die Schote besonders hochwertig ist.