Krieg in Nahost 

Die Schmerzen Israels

Im Morgengrauen des 7. Oktober durchbrechen Kämpfer der radikal-islamischen Hamas die Grenze von Gaza nach Israel. Der Angriff trifft das Land vollkommen überraschend. 

Stunden später wendet sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an die Bevölkerung und erklärt: Israel befindet sich im Krieg. Bilder des Ausnahmezustands. 

17. Oktober 2023

Mehr als 1400 Israelis sind seit dem blutigen Überfall der Hamas ums Lebens gekommen, etwa 3500 wurden verletzt. Darüber hinaus sollen mehr als 199 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden sein.

Seit dem Holocaust seien nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet worden, sagte Israels Präsident Jizchak Herzog über die Geschehnisse. Dass an diesem 7. Oktober, gut 50 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg, Hunderte Hamas-Kämpfer nach Israel eindringen konnten, Menschen auf der Straße und in ihren Wohnungen ermordeten und als Geisel mutmaßlich entführten– so etwas gab es noch nie.

Die Gegenangriffe auf Gaza durch das israelische Militär reißen seither nicht ab.

Bei einem Musikfestival unweit der Grenze zu Gaza kam es zu einem Massaker: Hamas-Terroristen stürmten das Gelände, feuerten wahllos in die Menge feiernder Menschen. 260 Leichen wurden geborgen.

Am ersten Samstag des Angriffs feuerten die Extremisten Tausende Raketen aus Gaza in Richtung Israel ab. 

Menschen in israelischen Städten erklärten sich angesichts des Angriffs und der Zahl der Opfer bereit, Blut zu spenden. 

Die Leichen von getöteten Hamas-Kämpfern liegen in dem Kibbuz Be'eri nahe des Gazastreifens. Dort wurden am Montag nach dem überraschenden Angriff mehr als 100 ermordete Menschen geborgen, etwa jeder zehnte Bewohner des Ortes. 

Immer wieder ertönt Raketenalarm in israelischen Städten wie Aschkelon, aber auch in Tel-Aviv. Viele Menschen suchen während der Angriffe der Hamas in Schutzräumen Zuflucht. 

Lufthansa und Bundeswehr haben seit Beginn des Krieges Hunderte Deutsche aus Israel ausgeflogen.

Die israelische Reaktion fällt hart aus. Das Militär fliegt heftige Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen und hat erste Vorstöße in das Gebiet unternommen. Mehr als 2600 Menschen starben bisher laut Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde. Dazu kommen fast 10 000 Verletzte.

Israel hat den Gazastreifen vollständig abgeriegelt. Die Versorgung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Strom wurde unterbrochen. Das einzige Kraftwerk in dem Gebiet kam aufgrund von Treibstoffmangel zum Erliegen.

Die UN befürchtet katastrophale Zustände, sollte die Armee in den dicht besiedelten Gazastreifen einmarschieren. Die Lage sei bereits jetzt dramatisch. Die Zahl der Opfer steige. 

Menschen würden aufgrund der knappen Wasserversorgung bereits Brackwasser aus landwirtschaftlichen Brunnen trinken. Viele machten sich in Autos, auf Lastwagen, mit Fuhrwerken oder gar zu Fuß auf der einzigen Hauptstraße auf in Richtung Süden.

Auch die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz greift aus Libanon immer wieder Ziele im Norden Israels an und treibt die Angst vor einem Mehrfrontenkrieg voran. 

Auch außerhalb Israels beschäftigen sich die Sicherheitsbehörden mit den Auswirkungen der Ereignisse. In Deutschland herrschte Entsetzen, nachdem es bei pro-palästinensischen Demonstrationen zu antisemitischen Ausrufen und Gewaltverherrlichung kam. In der Folge wurden mehrere Kundgebungen verboten.

Humanitäre Hilfe könnte möglicherweise zeitnah über einen Korridor zwischen Ägypten und Gaza erfolgen. Bislang blockiert das Land allerdings eine Grenzöffnung aus Sorge vor einem Strom palästinensischer Flüchtlinge. 

Nun steht möglicherweise eine Bodenoffensive des israelischen Militärs in Gaza bevor. Mehr als eine Million Bewohner des nördlichen Gazastreifens wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Auch israelische Grenzorte werden geräumt. 

Krieg in Nahost 

Die Schmerzen Israels

Im Morgengrauen des 7. Oktober durchbrechen Kämpfer der radikal-islamischen Hamas die Grenze von Gaza nach Israel. Der Angriff trifft das Land vollkommen überraschend. 

Stunden später wendet sich Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an die Bevölkerung und erklärt: Israel befindet sich im Krieg. Bilder des Ausnahmezustands. 

Mehr als 1400 Israelis sind seit dem blutigen Überfall der Hamas ums Lebens gekommen, etwa 3500 wurden verletzt. Darüber hinaus sollen mehr als 199 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden sein.

Seit dem Holocaust seien nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet worden, sagte Israels Präsident Jizchak Herzog über die Geschehnisse. Dass an diesem 7. Oktober, gut 50 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg, Hunderte Hamas-Kämpfer nach Israel eindringen konnten, Menschen auf der Straße und in ihren Wohnungen ermordeten und als Geisel mutmaßlich entführten– so etwas gab es noch nie.

Die Gegenangriffe auf Gaza durch das israelische Militär reißen seither nicht ab.

Bei einem Musikfestival unweit der Grenze zu Gaza kam es zu einem Massaker: Hamas-Terroristen stürmten das Gelände, feuerten wahllos in die Menge feiernder Menschen. 260 Leichen wurden geborgen.

Am ersten Samstag des Angriffs feuerten die Extremisten Tausende Raketen aus Gaza in Richtung Israel ab. 

Menschen in israelischen Städten erklärten sich angesichts des Angriffs und der Zahl der Opfer bereit, Blut zu spenden. 

Die Leichen von getöteten Hamas-Kämpfern liegen in dem Kibbuz Be'eri nahe des Gazastreifens. Dort wurden am Montag nach dem überraschenden Angriff mehr als 100 ermordete Menschen geborgen, etwa jeder zehnte Bewohner des Ortes. 

Immer wieder ertönt Raketenalarm in israelischen Städten wie Aschkelon, aber auch in Tel-Aviv. Viele Menschen suchen während der Angriffe der Hamas in Schutzräumen Zuflucht. 

Lufthansa und Bundeswehr haben seit Beginn des Krieges Hunderte Deutsche aus Israel ausgeflogen.

Die israelische Reaktion fällt hart aus. Das Militär fliegt heftige Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen und hat erste Vorstöße in das Gebiet unternommen. Mehr als 2600 Menschen starben bisher laut Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde. Dazu kommen fast 10 000 Verletzte.

Israel hat den Gazastreifen vollständig abgeriegelt. Die Versorgung mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Strom wurde unterbrochen. Das einzige Kraftwerk in dem Gebiet kam aufgrund von Treibstoffmangel zum Erliegen.

Die UN befürchtet katastrophale Zustände, sollte die Armee in den dicht besiedelten Gazastreifen einmarschieren. Die Lage sei bereits jetzt dramatisch. Die Zahl der Opfer steige. 

Menschen würden aufgrund der knappen Wasserversorgung bereits Brackwasser aus landwirtschaftlichen Brunnen trinken. Viele machten sich in Autos, auf Lastwagen, mit Fuhrwerken oder gar zu Fuß auf der einzigen Hauptstraße auf in Richtung Süden.

Auch die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz greift aus Libanon immer wieder Ziele im Norden Israels an und treibt die Angst vor einem Mehrfrontenkrieg voran. 

Auch außerhalb Israels beschäftigen sich die Sicherheitsbehörden mit den Auswirkungen der Ereignisse. In Deutschland herrschte Entsetzen, nachdem es bei pro-palästinensischen Demonstrationen zu antisemitischen Ausrufen und Gewaltverherrlichung kam. In der Folge wurden mehrere Kundgebungen verboten.

Humanitäre Hilfe könnte möglicherweise zeitnah über einen Korridor zwischen Ägypten und Gaza erfolgen. Bislang blockiert das Land allerdings eine Grenzöffnung aus Sorge vor einem Strom palästinensischer Flüchtlinge. 

Nun steht möglicherweise eine Bodenoffensive des israelischen Militärs in Gaza bevor. Mehr als eine Million Bewohner des nördlichen Gazastreifens wurden aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Auch israelische Grenzorte werden geräumt. 

Text: Saladin Salem, Digitales Storytelling: Saladin Salem, Daniel Hofer, Bildredaktion: Daniel Hofer