Große Reden

Diese Bundespräsidenten blieben mit ihren Reden in Erinnerung

Von Gustav Heinemann bis Joachim Gauck: Einige der Reden von Frank-Walter Steinmeiers Amtsvorgängern sind in die deutsche Geschichte eingegangen, manche Passagen gar zu geflügelten Worten geworden. Eine Auswahl.

Von Laurenz Gehrke und Alexandra Ketterer
28. Oktober 2022 - 4 Min. Lesezeit

Stunde null – Richard von Weizsäcker

„Es gibt keine ‚Stunde null‛“: Wegweisend für die deutsche Nachkriegsgeschichte ist die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Seine Rede vom 8. Mai 1985 gilt als Meilenstein in der öffentlichen Aufarbeitung der NS-Zeit in Deutschland. Anstatt den 8. Mai 1945 eine Niederlage zu nennen, bezeichnet ihn der Bundespräsident als einen Tag der Befreiung und gibt damit eine klare Richtung für die deutsche Erinnerungskultur vor.

Dazu stellt er fest, dass es keine „Kollektivschuld“ gebe, und nimmt die Deutschen so nicht aus ihrer individuellen Verantwortung: „Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.“

Große Reden

Diese Bundespräsidenten blieben mit ihren Reden in Erinnerung

Von Gustav Heinemann bis Joachim Gauck: Einige der Reden von Frank-Walter Steinmeiers Amtsvorgängern sind in die deutsche Geschichte eingegangen, manche Passagen gar zu geflügelten Worten geworden. Eine Auswahl.

Stunde null – Richard von Weizsäcker

„Es gibt keine ‚Stunde null‛“: Wegweisend für die deutsche Nachkriegsgeschichte ist die Rede des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag der Beendigung des Krieges in Europa und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Seine Rede vom 8. Mai 1985 gilt als Meilenstein in der öffentlichen Aufarbeitung der NS-Zeit in Deutschland. Anstatt den 8. Mai 1945 eine Niederlage zu nennen, bezeichnet ihn der Bundespräsident als einen Tag der Befreiung und gibt damit eine klare Richtung für die deutsche Erinnerungskultur vor.

Dazu stellt er fest, dass es keine „Kollektivschuld“ gebe, und nimmt die Deutschen so nicht aus ihrer individuellen Verantwortung: „Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.“