Großbritannien

Eine geht, einer kommt

Rishi Sunak löst Liz Truss an der Spitze der britischen Regierung ab. Zum Abschied verteidigt sie ihre Politik - er will die Scherben aufkehren. Bilder aus London.

Von Philipp Saul und Niklas Keller
25. Oktober 2022 - 2 Min. Lesezeit

Es ist mal wieder ein historischer Tag in Großbritannien.

Und an historischen Tagen blickt die britische Öffentlichkeit in aller Regel auf diese Tür in London.

Dort hinaus, aus Downing Street Nummer 10, tritt an diesem Dienstagvormittag Liz Truss und stellt sich zum letzten Mal als britische Premierministerin an das bereitgestellte Pult.

Hinter ihr liegt eine ereignisreiche Zeit: Amtsantritt, Tod der Queen, neuer König, Steuer- und Wirtschaftskrise, Rückzug. Eben hat Truss ihre letzte Kabinettssitzung geleitet.

"Es war mir eine große Ehre, Premierministerin dieses großartigen Landes zu sein", sagt Truss nun in ihren letzten Minuten als Regierungschefin. Sie verteidigt den Brexit und die gescheiterte Politik niedriger Steuern, lobt ihr Handeln in der Energiekrise und ruft zur Unterstützung für die Ukraine auf.

Und dann war es das auch schon. Von Applaus begleitet geht Truss zu ihrer Familie und fährt die kurze Strecke hinüber zum Buckingham Palace.

Dort wartet König Charles auf die scheidende Premierministerin. Sie reicht ihren Rücktritt ein und er entlässt sie. Auf den Tag genau sieben Wochen nach Truss‘ Amtsantritt ist ihre Zeit als Regierungschefin schon wieder vorbei.

Und während draußen vor den Toren Schaulustige warten, ...

... fährt der Neue schon vor. Nur wenige Minuten nach Truss' Rücktritt kommt Rishi Sunak am Buckingham Palace an.

Auch er wird von König Charles in Empfang genommen. Der Monarch ernennt den 42-Jährigen zum Premierminister und beauftragt ihn mit der Regierungsbildung. Sunak ist der jüngste Regierungschef seit mehr als 200 Jahren sowie der erste Hindu und der erste indischstämmige Politiker im Amt.

Nach seiner Ernennung geht es für Sunak gleich weiter in die Downing Street. Dorthin, wo eben noch seine Vorgängerin stand.

Am Regierungssitz warten schon Dutzende Medienvertreter auf den neuen Premierminister, der sich nun an die Nation wendet.

"Vertrauen muss man sich verdienen – und ich werde mir Ihres verdienen", kündigt Sunak an. Sunak ist der dritte Premierminister innerhalb von zwei Monaten. Nach dem Chaos in der Regierung sagt er über die radikale Wirtschaftspolitik seiner Vorgängerin Truss: "Es wurden Fehler gemacht."

Er wolle den Schaden reparieren und für mehr Stabilität in einer "ernsthaften Wirtschaftskrise" sorgen. Dafür müssten jedoch auch "schwierige Entscheidungen" getroffen werden. "Ich werde unser Land vereinen, nicht mit Worten, sondern mit Taten."

Nach seiner Rede winkt der neue Premierminister nochmal in die Kameras, dreht sich um ...

... und verschwindet in der Tür, aus der kurz zuvor die glücklose Liz Truss herausgetreten ist.

Deren persönliches, "Jenga-Säule" genanntes Pult dürfte an diesem historischen Tag übrigens zum letzten Mal vor der Tür von Downing Street Nummer 10 zum Einsatz gekommen sein. Unter Tory-Premierministern ist es Tradition, ein personalisiertes Rednerpult gestalten zu lassen, von dem aus sie bei wichtigen Anlässen sprechen. Für ein eigenes Sunak-Pult hat die Zeit dem Vernehmen nach aber nicht gereicht.

Großbritannien

Eine geht, einer kommt

Rishi Sunak löst Liz Truss an der Spitze der britischen Regierung ab. Zum Abschied verteidigt sie ihre Politik - er will die Scherben aufkehren. Bilder aus London.

Es ist mal wieder ein historischer Tag in Großbritannien.

Und an historischen Tagen blickt die britische Öffentlichkeit in aller Regel auf diese Tür in London.

Dort hinaus, aus Downing Street Nummer 10, tritt an diesem Dienstagvormittag Liz Truss und stellt sich zum letzten Mal als britische Premierministerin an das bereitgestellte Pult.

Hinter ihr liegt eine ereignisreiche Zeit: Amtsantritt, Tod der Queen, neuer König, Steuer- und Wirtschaftskrise, Rückzug. Eben hat Truss ihre letzte Kabinettssitzung geleitet.

"Es war mir eine große Ehre, Premierministerin dieses großartigen Landes zu sein", sagt Truss nun in ihren letzten Minuten als Regierungschefin. Sie verteidigt den Brexit und die gescheiterte Politik niedriger Steuern, lobt ihr Handeln in der Energiekrise und ruft zur Unterstützung für die Ukraine auf.

Und dann war es das auch schon. Von Applaus begleitet geht Truss zu ihrer Familie und fährt die kurze Strecke hinüber zum Buckingham Palace.

Dort wartet König Charles auf die scheidende Premierministerin. Sie reicht ihren Rücktritt ein und er entlässt sie. Auf den Tag genau sieben Wochen nach Truss‘ Amtsantritt ist ihre Zeit als Regierungschefin schon wieder vorbei.

Und während draußen vor den Toren Schaulustige warten, ...

... fährt der Neue schon vor. Nur wenige Minuten nach Truss' Rücktritt kommt Rishi Sunak am Buckingham Palace an.

Auch er wird von König Charles in Empfang genommen. Der Monarch ernennt den 42-Jährigen zum Premierminister und beauftragt ihn mit der Regierungsbildung. Sunak ist der jüngste Regierungschef seit mehr als 200 Jahren sowie der erste Hindu und der erste indischstämmige Politiker im Amt.

Nach seiner Ernennung geht es für Sunak gleich weiter in die Downing Street. Dorthin, wo eben noch seine Vorgängerin stand.

Am Regierungssitz warten schon Dutzende Medienvertreter auf den neuen Premierminister, der sich nun an die Nation wendet.

"Vertrauen muss man sich verdienen – und ich werde mir Ihres verdienen", kündigt Sunak an. Sunak ist der dritte Premierminister innerhalb von zwei Monaten. Nach dem Chaos in der Regierung sagt er über die radikale Wirtschaftspolitik seiner Vorgängerin Truss: "Es wurden Fehler gemacht."

Er wolle den Schaden reparieren und für mehr Stabilität in einer "ernsthaften Wirtschaftskrise" sorgen. Dafür müssten jedoch auch "schwierige Entscheidungen" getroffen werden. "Ich werde unser Land vereinen, nicht mit Worten, sondern mit Taten."

Nach seiner Rede winkt der neue Premierminister nochmal in die Kameras, dreht sich um ...

... und verschwindet in der Tür, aus der kurz zuvor die glücklose Liz Truss herausgetreten ist.

Deren persönliches, "Jenga-Säule" genanntes Pult dürfte an diesem historischen Tag übrigens zum letzten Mal vor der Tür von Downing Street Nummer 10 zum Einsatz gekommen sein. Unter Tory-Premierministern ist es Tradition, ein personalisiertes Rednerpult gestalten zu lassen, von dem aus sie bei wichtigen Anlässen sprechen. Für ein eigenes Sunak-Pult hat die Zeit dem Vernehmen nach aber nicht gereicht.

Team
Text Philipp Saul
Bildredaktion Niklas Keller
Digitales Storytelling Philipp Saul