Comedy Wildlife Photography Awards

Nur nicht den Kopf hängen lassen!

Die Gewinner des lustigsten Tierfoto-Wettbewerbs der Welt stehen fest: ein Löwenjunges auf dem Weg nach unten, charmante Fische und ein Nilpferd, das kein Vegetarier mehr sein will. Eine Auswahl zum Tränenlachen.

8. Dezember 2022 - 4 Min. Lesezeit

Die Jury der "Comedy Wildlife Photography Awards" hat in den vergangenen Monaten Dutzende Tierbilder gesichtet, die dem Betrachter Lachtränen in die Augen treiben. Nun haben sie entschieden: Am lustigsten ist das Fotos eines Löwenjungen, das tollpatschig von einem Baum stürzt.

Aufgenommen hat es die US-Amerikanerin Jennifer Hadley. „Er war mit seinen Geschwistern auf dem Baum und wollte zu seiner Mutter hinunterklettern", so beschreibt die Fotografin die Situation, in der ihr Bild entstanden ist. "Wahrscheinlich war er das erste Mal auf einem Baum, sein Abstieg lief nicht so gut." Manch eine Menschenmutter erkennt sich selbst in dem Foto wieder. Wie oft hat man schon gesagt: Pass auf, wenn du auf Bäume kletterst! Auf der Website des Wettbewerbs wird das Bild als "exzellenter Schnappschuss" gelobt.

Neben dem bemitleidenswerten Löwenjungen waren auch Makaken bei der Massage, ein pupsendes Zebra oder ein Eichhörnchen in Superhelden-Pose im Wettbewerb. Eine Auswahl der besten Bilder:

Das Flusspferd, aufgenommen von Jean-Jacques Alcalay, muss aufpassen, dass ihm nicht gleich ein Knochen im Hals stecken bleibt. Ob Hippo-Mütter auch zu ihren Kindern sagen: Nicht so schlingen!? Das größere Problem könnte allerdings der Reiher haben, falls er nicht noch rechtzeitig die Flatter macht. Aber, Entwarnung: Flusspferde sind Pflanzenfresser, das Tier gähnt bloß. Obwohl, wer weiß, vielleicht überdenkt es sein Vegetarier-Dasein ja gerade... Das Foto gewann den Preis in der Kategorie "Kreaturen der Lüfte".

Ein Tierfoto ist dann lustig, wenn es beim Betrachter Assoziationen weckt. Der Brite Vince Burton, dem dieses Zebra vor die Kamera lief, erkannte in dem aufgewirbelten Staub einen kräftigen Zebrapups, der das Tier förmlich nach vorne katapultiert. „Angetrieben von Furzenergie“, schrieb er selbst zu dem Foto. Es gibt übrigens ein ganzes Buch, das sich mit flatulierenden Tieren beschäftigt. Erkenntnisse: Bei Faultieren werden die Verdauungsgase direkt ins Blut aufgenommen und ausgeatmet, während die geringelte Arizona-Korallenschlange mit ihren Fürzen Feinde in die Flucht schlägt.

Dieser Picasso-Drückerfisch scheint ebenfalls Probleme mit der Verdauung zu haben. Der Niederländer Paul Eijkemans hat seinem Foto den Titel „Barf“ gegeben, zu Deutsch: „Kotz!“ Vielleicht war das ja zu vulgär für den Sieg in der Kategorie "Unterwasser-Kreaturen"...

... dort heißt der Sieger Arturo Telle Tiemann aus Spanien - mit einem Klassiker der Menschenfotografie: "Say cheeeese" lautet der Titel seines Fotos. Bei seiner Unterwassersafari auf den Azoren hätten die Fische leider sein Kameragehäuse angeknabbert, erzählte er.

Verglichen mit dem Löwenjungen vom Siegerfoto legt dieses Eichhörnchen eindeutig eine bessere Performance hin. Es sprang dem Niederländer Alex Pansier in Superhelden-Pose vor die Kamera. Eigentlich wollte es dabei laut „Yippie yay“ rufen, aber blöderweise können Eichhörnchen, auch wenn sie Superhelden sind, nur keckern und quieken.

Bloß nicht den Kopf verlieren! Der Brite Martin Grace hat diese beiden Königspinguine in stoischer Pose am Volunteer Point, East Falkland, fotografiert. Ein Zufallstreffer, wie er im SZ-Interview erzählt: "Absichtlich lustige Tierfotos zu machen ist so gut wie unmöglich."

Menschen haben ja manchmal einen Ohrwurm, und hier ist der Beweis, dass Braunbären manchmal einen Ohrfisch haben. Der US-Amerikaner John D. Chaney, der diese Szene aufgenommen hat, war in seinem früheren Leben CEO einer Investmentfirma in Houston. Seinen Job hat er vor einigen Jahren aufgegeben, um sich ganz der Naturfotografie zu widmen.

Kommt ein Affe ins Spa und sagt: Ich hätte gerne die Makaken-Massage. Der Schnappschuss ist der Fotografin Federica Vinci in Kambodscha gelungen, sie betitelt das Bild mit „Monkey Wellness Center“.

Tanzende Tiere sind ein Klassiker bei den Comedy Wildlife Photography Awards. Die Stars der diesjährigen Auflage sind zwei Wallabys im Abendlicht, aufgenommen von Michael Eastwell. Sie versuchen sich an der berühmten Hebefigur aus „Dirty Dancing“. Oder ist das doch Eiskunstlauf, Todesspirale verkehrt herum?

Scoop!! Es gibt ihn wirklich, den Pegasus, und nicht nur auf pinkfarbenen Schulranzen oder als Kunststoff-Viech von der Firma Schleich. Doch genau hingeschaut: Es handelt sich nicht um ein geflügeltes Pferd, sondern um einen Nilgaiantilopen-Bullen, der von einem Sakura-Kranich verfolgt wird. Schade eigentlich. Darum Auftrag an den Fotografen Jagdeep Rajput: Nächstes Jahr bitte auf die Suche nach einem Einhorn machen!

Der Waschbär aus Florida, aufgenommen von Miroslav Srb, sagt Winkewinke und auf Wiedersehen, bis zu den Comedy Wildlife Photography Awards im nächsten Jahr.

Team
Text Nadeschda Scharfenberg
Digitales Storytelling Lorenz Mehrlich