30 Jahre SZ Jetzt
„Jetzt greift Themen auf, die woanders keinen Platz finden“
Seit 1993 hat sich viel verändert. Techno wurde Mainstream, Videotheken sind quasi ausgestorben und Lovestorys starten heute oft mit einem Swipe nach rechts. Geblieben ist SZ Jetzt – und feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Ein guter Anlass, auf die gemeinsame Zeit zurückzuschauen.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Das war eine Story über die Band Killerpilze, die man zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr kannte. Der Text ist uralt, von 2016, aber ich habe die Geschichte noch im Kopf, weil ich den Gedanken dahinter cool fand. Man nimmt etwas, das man noch von „früher“ kennt und fragt sich: Was ist denn daraus geworden? Das war ein Text, den ich automatisch mit Jetzt verbunden habe, weil ich den so im Spiegel nicht gesehen hätte.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich verbinde Jetzt viel mit Instagram, weil ich dort oft Beiträge sehe, die auf Texte verweisen. Und das sind Geschichten, die sich mit meiner Lebensrealität decken. Den Themen und den Zugängen merkt man an, dass die Leute, die da schreiben, nicht 50 sind.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich wünsche mir von Jetzt, öfter rauszugehen. Macht das, was ich nicht machen kann. Ich will mehr Reportagen bekommen, mehr Einblicke. Es gibt auf Youtube jeden Tag zig Reportagen. Die haben aber qualitativ nicht ansatzweise das Level, wie es ein gut recherchierter Artikel von der SZ oder von Jetzt hat. Und wenn das auch noch Leute machen, mit denen ich relaten kann, weil sie aus der gleichen Generation kommen wie ich, dann ist das cool.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Am meisten haben mich die Protokolle zur jung gestorbenen Liebe berührt. Ich fand das natürlich brutal traurig, aber es ist auch ein Thema, von dem man sonst nicht viel mitbekommt. Klar, man weiß, dass Menschen in jedem Alter sterben. Aber wirklich zu lesen, wie der Partner sich an die Person erinnert, wie man damit umgeht – das ist eine Sicht, die man so nicht bekommt.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Junge Themen. Jetzt geht auch weg vom klassischen Journalismus, wenn ich zum Beispiel an die Whatsapp-Kolumne denke, die ja fiktiv ist.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich mag diese erzählenden Darstellungsformen sehr gerne, also Reportagen. Davon würde ich mir mehr wünschen. Und ich mag auch nischige Themen sehr gerne, die nicht permanent in den Medien vertreten sind, aber die im echten Leben stattfinden. Zum Beispiel, wie sich jemand nach einem Autounfall zurück ins Leben kämpft.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Ich finde es toll, dass Jetzt Themen aufgreift, die woanders keinen Platz finden. Mir ist besonders der Text zu dem Mann mit dem unerfüllten Kinderwunsch in Erinnerung geblieben. Und auch der Text über das Throuple – eine Dreier-Beziehung –, weil mir dieses Thema vorher fremd war.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Für mich ist Jetzt ein Online-Magazin, das fresh und modern ist. Und gleichzeitig ist es eine Plattform für Themen, die mehr ins allgemeine Bewusstsein gerückt werden sollten. Und das macht Jetzt auf eine schöne, wertfreie Art und Weise.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Mehr Themen einen Raum zu geben, die vielleicht nicht populär sind, aber wichtig: Diversität, Chancengleichheit. Das sind Themen, die unbequem sind, weil die Gesellschaft da gespalten ist, aber man muss dem einen Platz geben.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
In dem Text ging es um Slow Love. Mich interessiert die Perspektive auf Romantik in der heutigen Zeit und wie Onlinedating sich auf das alles auswirkt. Ich beschäftige mich viel mit Beziehungen und Liebe auf philosophischer Ebene und da finde ich bei Jetzt immer tolle Texte, die genau das aus verschiedenen Perspektiven erzählen und mich inspirieren.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Die Themen, die Jetzt setzt, sind weltpolitisch vielleicht nicht relevant. Aber es sind genau die, die in der Öffentlichkeit und den Medien oft untergehen und uns junge Menschen beschäftigen.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Die junge Perspektive geht in der Politik oft unter. Doch ich interessiere mich sehr für Politik, deshalb finde ich das schade. Im Prinzip ist ja alles politisch, das könnte man stärker hervorheben.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Als ich zehn oder elf war, hat mein Papa angefangen, mir das Jetzt-Magazin aus der SZ zu geben. Und daran habe ich besonders die Lebenswert-Liste geliebt. Das war für mich pure Vorfreude. Ich musste als erstes immer nach hinten blättern und mir die Liste anschauen. Es ging darum, was die Leute gerade als lebenswert empfinden. Das konnte alles Mögliche sein: von einem Konzert, das demnächst stattfindet, bis hin zu Blumen, die gerade blühen. Also wirklich querbeet. Das war so aufmunternd. Mich hat das ein Stück weit durch die Pubertät getragen. Ich dachte dann oft: Ja, stimmt, das sind viele, kleine, schöne Dinge.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Die erste Website von Jetzt hatte ein Forum. Dort waren überwiegend Leute aktiv, die schon lange das Heft gelesen hatten. Und jetzt konnte man plötzlich mit ihnen Kontakt aufnehmen. Da wurde die Lebenswert-Liste fortgeführt. Es gab auch noch eine Hörenswert-Liste und das Klamotten-Paar. Irgendwann haben wir im Forum angefangen, unsere persönlichen Klamotten-Kombis auszutauschen. Manche haben sich sogar zum Schnitzelessen in München verabredet. Ich war auch einmal dabei. Es war sehr schön, weil das so ein bunter Haufen war, der sich sonst nicht unbedingt getroffen hätte. Als das Forum eingestampft wurde, sind wir alle zur Neon abgewandert. Aber das war nicht mehr das gleiche.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Was mir früher extrem gefallen hat, war das Kulturelle. Die bekanntesten DJs haben Lebenstipps gegeben. Sowas fand ich spannend. Jetzt hat Politik verständlich erklärt, war auch nah an der regionalen Jugend- und Subkultur dran. Ich würde mir wünschen, dass wieder mehr der Fokus darauf gelegt wird. Das geht ziemlich unter zwischen den ganzen Beziehungs- und Ausbildungsthemen.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich habe ab Ende der 90er bei der Zeitschrift Brigitte Young Miss als Grafikdesignerin gearbeitet. Damals konnte ich dort kreativ sein und frei gestalten. Da braucht man natürlich jede Menge Inspiration. Und da gehörte Jetzt – damals noch als Print-Magazin – zu meinen Lieblings-Inspirationen. Ich habe jedes Heft damals besorgt und gesammelt. Und dann habe ich versucht, den Stil auf meine eigenen Layouts zu übertragen.
Zu dem Stil gehörte eine unkonventionelle, lakonische Art der Fotografie, die damals noch relativ neu war. Aber es ging auch um so Dinge wie etwas ins Layout zu kritzeln oder ein knittriges Blatt als Untergrund zu nehmen und darauf die Schrift zu legen oder Zeichnungen und Fotos zu kombinieren. Es ging um einen cooleren Umgang mit allen möglichen Gestaltungselementen. Natürlich habe ich auch die Texte gern gelesen, aber es ging mir vor allem um die unkonventionelle Gestaltung.
Jetzt hat auch heute noch eine große Offenheit. Ich mag die Themen, obwohl ich natürlich weiß, dass ich die Großmutter von vielen aus der Zielgruppe sein könnte. Trotzdem lese ich es gerne. Ich finde zum Beispiel die Beiträge über Non-Binary-Leute super. Ich finde auch gut, wie mit Trauer und Tod umgegangen wird. Ich mache gerade eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin und da interessiert mich das Thema sehr – und gerade bei Jetzt finde ich immer wieder super Sachen.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Die Whatsapp-Kolumne finde ich super. Und ich mag auch die Job-Kolumne. Meistens ist mir gar nicht bewusst, wie viel die Leute um mich herum so verdienen. Beim IT-Berater zum Beispiel war ich überrascht, wie gut man in der Branche tatsächlich verdienen kann. Und es ist toll, den Vergleich zu haben, falls man sich beruflich umorientieren möchte.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Zu Themen wie Altersvorsorge und Testament würde ich mir noch mehr Beiträge wünschen. Diese Themen verdrängt man ja oft, weil man denkt: Bis dahin regelt sich schon alles. Aber man hört immer mehr von Altersarmut und muss sich einfach damit befassen.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Mir ist am meisten der Text „Der dritte Drink“ in Erinnerung geblieben. Als der Artikel rauskam, habe ich in Nürnberg in einer WG mit zwei Jungs gewohnt. Ich habe damals schon gearbeitet. Meine Mitbewohner haben noch studiert. Jeden Mittwoch trafen wir uns zum Stammtisch mit Freund:innen. Ich musste donnerstags arbeiten. Die Jungs halt nicht. Und da war dann immer die Regel: Okay, Anne, zwei Getränke sind fix. Ein dritter geht auch noch, aber danach geh ich heim. Und das habe ich auch durchgezogen. Ich habe nur dann mehr getrunken, wenn ich am nächsten Tag nicht arbeiten musste.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich verbinde Jetzt mit dem Studium und der Phase danach. Ich bin heute in einer anderen Lebensphase. Die Themen sind nicht mehr so zentral wie vor zehn Jahren. Aber ich lese nach wie vor viele Jetzt-Artikel, habe Jetzt auf Instagram abonniert und lese mir gerne die Whatsapp-Chats durch.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich fand die Kooperation mit dem Magazin Biber aus Wien mega cool, weil mir im deutschen Journalismus noch die Diversität fehlt, dieser andere Blickwinkel. Das könnte man mehr fördern.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Ich lande häufig über Instagram auf der Website, weil die Posts manchmal so interessant klingen, dass ich wissen will, wie es weitergeht. Ich finde die Whatsapp-Kolumne cool und mag auch die Job-Kolumne. Die Gehälter kennt man ja meist gar nicht. Ich finde übrigens auch cool, dass Jetzt gendert.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Interessante Texte, durch die man einen anderen Blickwinkel bekommt.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich finde die Themen bei Jetzt sehr gut. Mich beschäftigen zur Zeit besonders Feminismus-Themen und deshalb fände ich es gut, wenn Erzählungen zu Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen beispielsweise mehr thematisiert würden. Interviews mit Menschen, die sowas erlebt haben und wie sie damit umgegangen sind.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Die Artikel mit Backgroundinfos zu Berufen, die Interviews von Experten zum Thema mentale Gesundheit und der wahnsinnig gute Newsletter sind meine Highlights von euch. Ich schätze an eurer Arbeit, dass ihr euch vor unangenehmen Themen nicht scheut, sauber recherchiert und die Ergebnisse immer reflektiert. Macht weiter so!
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich finde die Themen sehr aktuell. Sie werden journalistisch kompetent recherchiert und präsentiert, egal, ob es sich um scheinbar „zweitrangige“ Topics handelt wie „Was man bei der Anschaffung eines Hundes beachten sollte“ oder Artikel über Finanz-Management, Freundschaften, die sich totlaufen, Hacks bei Vorstellungsgesprächen, das Pro und Contra beim Bauchgefühl, Dating-Apps und vieles, vieles mehr. Es sind Themen, die auf den ersten Blick nicht sonderlich dringend erscheinen oder Aufsehen erregen und doch jeden einzelnen von uns beschäftigen.
Ihr schafft es, diese Inhalte sachlich und detailliert zu beleuchten und auch Empfehlungen zu geben. Mich freut auch, dass ihr es immer wieder schafft, Vertrauen aufzubauen zu euren Interview-Partnern und euren Lesern so Einblicke gebt in Gefühlswelten, die ihnen sonst verborgen blieben.
Meiner Meinung nach seid ihr am Puls der Zeit, mit den Sorgen, Ängsten und Fragestellungen, die junge Menschen heute umtreiben. Und das begeistert mich immer wieder! Ich wünschte sehr, zu meiner Zeit hätte es so eine Publikation schon gegeben – bei uns gab's nur die Bravo. Weiter so!
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Vor allem das Format „Lebenswert: 25 Gründe, warum es sich diese Woche zu leben lohnt“ ist mir in Erinnerung geblieben. Es wäre schön, wenn es das nochmal im Online-Format gäbe.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Kennengelernt habe ich Jetzt am Anfang meines Studiums ‘96 – als Start in die Woche war die Printausgabe immer mein Highlight. Ich habe sie geliebt! Es war eine Bereicherung in der Medienlandschaft und es war erfrischend, neue Perspektiven kennenzulernen. Eure Themen fand ich immer spannend, sie haben mich zum Nachdenken angeregt. Ich habe die Printausgabe gelesen, bis sie eingestellt wurde.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
So vieles – ich habe einen Stapel Jetzt-Magazine aufgehoben. Als die noch aktuell waren, haben wir unsere Schulbücher in die Lebenswert-Seiten eingeschlagen und dann im Unterricht gelesen. Das war immer das Schönste, die Lebenswert-Listen; und als ich in den Nullerjahren Mixtapes aufnahm, hatte ich für einen sehr schweigsamen jungen Mann eine Kassettenhülle mit 100 Themen („Redenswert-Liste“) erstellt, über die man gut reden könnte (und nie überreicht).
Ich war eine von den „Heavy Usern“ bei jetzt.de, habe dort viel Zeit meiner Jugend verbracht, hatte mehr als 60 000 Gästebucheinträge. Ich habe dort angefangen zu schreiben, viele neue Freundschaften gefunden, die heute noch halten, viel gedatet; auch die Leute meiner WG waren von dort. Jetzt.de war jahrelang meine digitale Heimat, das war wirklich wie ein zweites Zuhause. Ich habe auch noch eine Compilation meiner User Pics von damals.
Jetzt war ein wichtiger Teil meiner Jugend und hat mir ganz viele Menschen und Momente geschenkt.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich habe meine ganze Jugend lang jede Ausgabe von SZ Jetzt gelesen. Das war so Anfang der Nullerjahre. Ich kenne das Magazin nur als Heft, das fiel immer aus der Zeitung meiner Eltern raus. Ich habe mich damals sehr abgeholt gefühlt, die normale SZ habe ich damals gar nicht gelesen. Jetzt war wilder und frischer und hat sich immer mit Themen beschäftigt, die für mich damals existenziell waren, wie Erwachsenwerden, Partnerschaft und Sexualität. Ich erinnere mich, dass da alles drin war, was ich gebraucht habe. Die Themen waren früher ja viel jugendlicher als heute.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich war wirklich traurig, als das Heft eingestellt wurde. Damals konnte man nicht mal eben am Handy online lesen wie heute. Für mich hat es sich angefühlt, als wäre das ein völliges Ende. Es tat mir aber fast mehr leid für die nachfolgende Generation als für mich. Ausgehend von meiner Erfahrung würde ich mir wünschen, dass auch jetzt wieder eher für 13- bis 18-Jährige geschrieben wird. Für Menschen zwischen 20 und 40 gibt es schon so viel. In der Pubertät ist es so viel wert, sich in einem Magazin aufgehoben zu fühlen.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Ich mag die Whatsapp-Kolumne gerne. Man hat das Gefühl, durch ein Schlüsselloch zu gucken.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich gehöre nicht zur Zielgruppe, aber ich mag eure Perspektive. Ihr präsentiert mir Themen durch eine junge Brille – und zwar auf eine unterhaltsame und beschwingende Art. Ansonsten gingen diese Themen spurlos an mir vorbei. Meine Tochter ist 18. Manchmal ist es gar nicht so leicht, sie zu verstehen. Jetzt hilft mir dabei, mich in ihre Lebenswelt einzufühlen, oder auch in die meiner Praktikant:innen. Und bei den Psychologie-Themen erkenne auch ich mich oft wieder.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich brauche nicht die große Weltpolitik, die habe ich überall. Die junge Brille ist einfach toll und die dürft ihr gerne behalten.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Das war das Interview mit Carolin Kebekus über die Männerdominanz im Showbusiness. Ich habe mich danach geschämt, meine Spotify-Playlist durchzugehen. Da habe ich nämlich gemerkt, dass auch ich fast nur männliche Musiker höre. Das ist mir brutal im Kopf geblieben. Seitdem höre ich bewusst mehr Frauen zu, sei es ihrer Comedy oder ihrer Musik. Ich hinterfrage mich mehr. Denn Männer machen ja nicht die bessere Musik, und trotzdem dominieren sie meine Playlists. Der Text hat mich nicht nur auf das Problem aufmerksam gemacht, sondern mich auch motiviert, etwas zu ändern.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Dass ihr mich beim Scrollen stoppt. Das schaffen nicht viele. Ich stoße auf Insta immer wieder auf euch und bleibe hängen. Und dann lese ich diese berührenden und inspirierenden Geschichten. Außerdem mag ich das diverse Auftreten, das im positiven Sinne so beiläufig und natürlich wirkt, wie es andere nicht schaffen.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich würde mich über mehr Themen freuen, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich etwas verändern kann. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine … ich habe mich zuletzt oft ohnmächtig gefühlt. Ich mag Geschichten, in denen Menschen aktiv werden, an denen ich mich orientieren kann oder die dazu aufrufen, mitzumachen. Und ich habe das Gefühl, ihr seid ein gutes Medium, das Menschen eine Stimme gibt, die keine haben. Sei es aus bestimmten Berufen oder Randgruppen. Das solltet ihr noch stärker nutzen. Gebt die Tastatur ab, lasst sie schreiben!
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Ich wünschte, die Job-Kolumne hätte es schon vor zehn Jahren gegeben, als ich ins Berufsleben eingestiegen bin. Ich finde diesen Einblick in andere Berufe total spannend. Viele kennt man gar nicht oder würde nie für möglich halten, dass man damit Geld verdienen kann.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Vor ziemlich genau einem Jahr durfte ich Jetzt ein Interview zum Ukraine-Krieg geben. Ich fand es toll, eine Stimme zu bekommen, meine Perspektive teilen zu können und andere Perspektiven kennenzulernen. Danke für das, was ihr tut!
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Nachhaltigkeit und Umwelt sind schon sehr präsent, aber die ältere Generation tut das alles ja oft ab und sagt, dass die Forderungen der Jungen nicht umsetzbar sind. Da wünsche ich mir von jungen Medien wie Jetzt wünschen, dass sie ihre Zielgruppe mehr mobilisieren.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Mir sind vor allem die Gestaltung, die direkte Sprache und der zeitgenössische Umgang mit den Themen vom gedruckten Magazin im Kopf geblieben. An einen Text erinnere ich mich gut: Es ging darum, Oberflächlichkeit aus einem anderen Blickwinkel zu sehen – und zwar nicht abwertend, sondern im positiven Sinne.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Eine große Liebe zu Magazinen. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen und durch Jetzt habe ich die großstädtische Kultur erleben können. Unter anderem durch das Magazin habe ich meine Liebe zu Texten und Gestaltung gefunden. Auch dass das eine mit dem anderen zusammenhängt, habe ich durch Jetzt gelernt. Denn ein guter Text braucht auch eine angemessene Gestaltung. Jetzt war für mich auch ein Auslöser, ebenfalls ein Magazin zu gründen, das Froh! Magazin.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Dass das Magazin wieder gedruckt wird. Ich lese zwar total viel digital, aber ich greife nochmal anders zu einem gedruckten Magazin. Das Lesegefühl ist für mich intensiver mit einem gut gestalteten Papier.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Mir haben zwei Dinge besonders gut gefallen: Einmal war es großartig, dass man plötzlich über junge Leute gelesen hat als eine Art „Role Model“, sonst waren es immer die Älteren. Das Magazin hat in schweren Zeiten für Leben gesorgt. Zum anderen hat Jetzt den Satz „Alltag ist politisch“ verstanden und tatsächlich umgesetzt.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Ich erinnere mich jeden Montag an meine Freude, das Jetzt-Magazin zu lesen. Die Aufmacher waren immer Klasse und zu der Zeit habe ich Jetzt mit gutem und kritischem Journalismus verbunden. Das Magazin war immer sehr gut strukturiert und abwechslungsreich.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Ich finde es sehr gut, dass Jetzt seit 1993 immer noch über junge Vorbilder berichtet. Besonders toll finde ich die Jobkolumne, da hier ein Tabuthema gebrochen wird, indem über Gehalt und Job erzählt wird. Für die Zukunft hoffe ich, dass ihr weiterhin Menschen mit anderen Lebensentwürfen Raum bietet und ihr mehr über das Thema Bildung berichtet.
Welcher Text ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
Ich kann mich noch an die Wochenshow erinnern. Jede Woche sind dort neue Portraits von jungen, interessanten Charakteren erschienen, wodurch die Probleme der Jugend beleuchtet wurden. Bis heute bin ich auch ein großer Fan der Whatsapp-Kolumne. Die Chats lese ich gerne mit meinen Schülern hier in Ecuador.
Was verbindest du mit SZ Jetzt?
Mit SZ Jetzt verbinde ich eine Zeit ohne Internet, wo ich die Nachrichten nur in der Zeitung gelesen habe. Jeden Montag habe ich die Zeitung bekommen und immer als Erstes das Jetzt-Magazin gelesen. Das Magazin ist für mich eine Ikone der Jugendsprache und des Jugendstils. In meiner Jugendzeit war SZ Jetzt eine Art Brücke zwischen jugendlichen und politischen Themen.
Was würdest du dir in Zukunft von SZ Jetzt wünschen?
Allgemein würde ich gerne mehr über internationale politische Themen lesen. Die Jugendlichen reden noch nicht genug über Politik. Es ist wichtig, über die Weltpolitik Bescheid zu wissen. Dazu kann SZ Jetzt beitragen, ohne zu polarisieren.