Süddeutsche Zeitung

Wikileaks-Gründer:Ecuador will Entschädigung für Unterbringung von Julian Assange

Ecuador will Entschädigung für die Zeit, die das Land Julian Assange in seiner Botschaft in London beherbergte, schreibt der britische Guardian. Es wird erwartet, dass ein UN-Gremium heute zugunsten des Wikileaks-Gründers entscheiden und sein Exil in der ecuadorianischen Botschaft als "willkürliche Haft" bewerten wird.

In diesem Fall sei offensichtlich, dass Ecuador die ganzen Jahr über Recht hatte, sagte der ecuadorianische Präsident Rafael Correa. "Aber wer wird für den Schaden aufkommen, der Assange und Ecuador zugefügt wurde? Können Sie sich vorstellen, wie viel es kostet, die Sicherheit in der Botschaft zu gewährleisten?" Das Land sei Ziel von Spionage und "vielen anderen Dingen" geworden, sagte Correa.

Assange flüchtete 2012 vor der britischen Polizei in die Botschaft, um einem Haftbefehl Schwedens zu entgehen. Dort läuft ein Verfahren wegen des Verdachts auf Vergewaltigung gegen ihn. Würde der 44-jährige Australier die Botschaft verlassen, droht ihm die Auslieferung nach Schweden. Assange bestreitet die Vergewaltigungs-Vorwürfe. Er sagt, er fürchte über Schweden an die USA ausgeliefert zu werden. Dort droht ihm wegen Veröffentlichung geheimer Dokumente auf der Enthüllungsplattform Wikileaks ebenfalls eine Anklage.

UN-Rechtsexperten wollen heute offiziell bekanntgeben, wie sie den Fall Assange einschätzen. Der Wikileaks-Gründer hatte angekündigt, sich der britischen Polizei stellen zu wollen, sollte das Votum gegen ihn ausfallen. Die Londoner Polizei wiederum teilte mit, Assange in jedem Fall verhaften zu wollen - egal wie das Votum das UN-Gremium entscheidet.

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