Süddeutsche Zeitung

Muslimische Minderheit:US-Regierung wirft China Völkermord an Uiguren vor

"Diese Handlungen sind ein Affront gegen das chinesische Volk und gegen zivilisierte Nationen überall", sagt US-Außenminister Pompeo - und fordert Konsequenzen.

Die US-Regierung bezichtigt China des Völkermords an den Uiguren und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Auch andere religiöse und ethnische Minderheiten in der Region Xinjiang seien betroffen, erklärte US-Außenminister Mike Pompeo.

"Ich glaube, dass dieser Völkermord andauert und dass wir Zeugen eines systematischen Versuchs des chinesischen Parteistaats werden, die Uiguren zu vernichten", sagte Pompeo. "Diese Handlungen sind ein Affront gegen das chinesische Volk und gegen zivilisierte Nationen überall." China und die kommunistische Führung des Landes müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Chinas Regierung weist die Vorwürfe zurück, dass sie gegen die überwiegend muslimischen Uiguren vorgehe. Eine Recherche der SZ mit anderen internationalen Partnern aus dem Jahr 2019 legt das Gegenteil nahe. Experten sprechen von einem "kulturellen Genozid".

Der US-Kongress hatte die Regierung von Präsident Donald Trump am 27. Dezember angewiesen zu prüfen, ob das Vorgehen der Regierung in Peking einen Völkermord darstelle. Das Wahlkampfteam seines Nachfolgers Joe Biden hatte vor der Präsidentenwahl Anfang November von einem Genozid in der Region Xinjiang gesprochen. Biden soll am Mittwoch vereidigt werden.

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SZ/dpa/Reuters
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