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USA:Illegale Einreise: USA erwägen, Eltern von ihren Kindern zu trennen

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US-Heimatschutzminister John Kelly erwägt, Mütter beim illegalen Grenzübertritt von Mexiko aus von ihren Kindern zu trennen. Er arbeite an einem entsprechenden Vorschlag, sagte Kelly am Montag dem Sender CNN. Der Schritt solle der Abschreckung dienen.

Er würde fast alles tun, um Menschen aus Zentralamerika von der gefährlichen Reise über Mexiko in die USA abzuhalten, sagte Kelly. Die Kinder "werden in der Zeit, in der wir mit ihren Eltern beschäftigt sind, gut betreut werden".

Zehntausende Eltern flüchten jedes Jahr mit ihren Kindern vor Gewalt und Armut aus zentralamerikanischen Ländern wie Honduras, El Salvador oder Guatemala. Wenn sie die Grenze zwischen Mexiko und den USA illegal übertreten, werden sie derzeit in ein Auffanglager gebracht und bleiben dort einige Tage, bevor sie in die USA dürfen. Anschließend entscheidet ein Richter über ihre Aufenthaltserlaubnis.

Von Anfang Oktober bis Ende Januar haben die US-Behörden etwa 54 000 Kinder und ihre Erziehungsberechtigten aufgegriffen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Gegenwärtig werden an der Grenze abgefangene Familien vergleichsweise schnell freigelassen und dürfen in den USA bleiben, bis über ihren Fall entschieden wurde.

Kritiker fordern Asyl für die Betroffenen

Republikaner im Kongress haben argumentiert, dass diese als "catch and release" (zu Deutsch: "fangen und freilassen") bekannte Vorgehensweise Mütter ermuntere, die gefährliche Reise mit ihren Kindern zu wagen. Präsident Donald Trump hat dazu aufgerufen, das Verfahren zu ändern. Fürsprecher der Einwanderer argumentieren hingegen, die Frauen seien wegen der Gewalt und Armut in vielen zentralamerikanischen Staaten dazu gezwungen, mit ihren Kindern zu fliehen. Sie verlangen, sie als Asylsuchende anzuerkennen. Der Kampf gegen illegale Einwanderung über die Südgrenze in die USA gehört zu den großen Wahlkampfversprechen Trumps.

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