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US-Wahl:Gerüchte in den USA: Bush senior will Clinton wählen

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Weder der ehemalige Präsident George Bush senior noch sein Sohn, Ex-Präsident George W. Bush, unterstützen Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur, so viel war bislang schon klar. Nun hat Bush senior offenbar sogar gesagt, er werde Hillary Clinton wählen, die Kandidatin der Demokraten.

Quelle der Nachricht ist Kathleen Hartington Kennedy Townsend, Tochter des 1968 wie sein Bruder John F. ebenfalls ermordeten Robert "Bobby" Kennedy. Auf dem nicht öffentlichen Teil ihrer Facebook-Seite ist Medienberichten zufolge ein Bild von Bush und der ehemaligen Vize-Gouverneurin von Maryland zu sehen. Darüber steht: "Der Präsident sagte mir, er wird für Hillary stimmen."

Bush bestätigte das zwar nicht. Sein Sprecher sagte, die Wahl sei privat und Bush würde dazu keinen Kommentar abgeben. Allerdings hat sich das engste Umfeld des früheren Präsidenten ablehnend gegenüber Trump und zum Teil auch vorsichtig positiv hinsichtlich Clinton geäußert.

Laura Bush, Ehefrau von Bush junior, hatte bereits angedeutet, sie würde die Demokratin als Präsidentin bevorzugen. Barbara Bush, die Frau von Bush senior, erklärte CBS zufolge, sie wisse nicht, wie Frauen überhaupt Trump wählen könnten. Jeb Bush, Bruder von George W. Bush, ehemaliger Gouverneur von Florida und einer von Trumps Konkurrenten im Vorwahlkampf, kündigte an, weder Trump noch Clinton zu wählen.

Republikaner gegen Trump - keine Seltenheit

Die Liste der Republikaner, auf deren Stimme Trump verzichten muss, ist inzwischen lang, sehr lang, und sie enthält einige weitere prominente Namen. So hat Mitt Romney, Präsidentschaftskandidat der Republikaner 2012, verkündet, er halte nichts von dessen Kandidatur. Auch etliche frühere und gegenwärtige Senatoren und Gouverneure sowie hochrangige ehemalige Mitglieder republikanischer Regierungen haben öffentlich klargestellt, dass sie Trump nicht wählen werden.

Charlie Baker, Gouverneur von Massachusetts an, kündigte an, weder Trump noch Clinton zu wählen. Larry Hogan, Gouverneur von Maryland, wollte ebenfalls den Kandidaten der Republikaner nicht wählen - war sich aber noch nicht sicher, wem er die Stimme geben wird. Sowohl die frühere Gouverneurin von New Jersey, Christine Todd Whitman, als auch William Milliken, Ex-Gouverneur von Michigan, sagten, sie würden eher Clinton als Trump wählen.

Unter den republikanischen Senatoren haben sich Dean Heller, Ben Sasse, Susan Collins, Mark Kirk und Lindsey Graham gegen Trump ausgesprochen. Clinton wollen sie allerdings auch nicht wählen. Auch fünf Republikaner im Kongress haben sich als Trump-Gegner geoutet. Zur Riege hochrangiger Ex-Regierungsmitglieder und -berater, die Trump ablehnen, gehören beispielsweise Hank Poulson, William Ruckelshaus, William Reilly, Richard Armitage und Brent Scowcroft.

Michael Bloomberg ist zwar kein Mitglied der Republikanischen Partei (mehr), der frühere Bürgermeister von New York kann aber sicher als prominenter Gegner von Trump im Umfeld der Partei betrachtet werden, der Clinton unterstützt. Und auch der Multimilliardär Charles Koch, einer der beiden Koch-Brüder, die mit riesigen Spenden bislang vor allem die Republikaner unterstützt haben, äußerte sich skeptisch über Trump. Clinton, so sagte er CNN zufolge, könnte möglicherweise die bessere Alternative im Weißen Haus sein.

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