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Umfragen vor NRW-Wahl:FDP bei sechs Prozent, Höhenflug der Piraten stoppt

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Neun Tage vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen steigen die Chancen der FDP, wieder in den Düsseldorfer Landtag einzuziehen. Die Linke muss zittern - und die Zustimmung für die Piraten scheint zu sinken.

Die in ihrer parlamentarischen Existenz bedrohten Liberalen können mit einem Erfolgserlebnis an Rhein und Ruhr rechnen. Eineinhalb Wochen vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen steht die FDP in den beiden aktuellsten Umfragen bei sechs Prozent. Sowohl in der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF, als auch in der Infratest-dimap-Umfrage der ARD erreicht die arg ramponierte Partei diesen Wert.

Besonders delikat: Die Beliebtheitswerte für FDP-Chef Philipp Rösler sind gleichzeitig auf einen neuen Tiefststand gesunken, wie der Deutschlandtrend ergab. Die Werte der NRW-FDP haben sich stetig verbessert, seitdem Röslers ehemaliger Generalsekretär Christian Lindner die Spitzenkandidatur übernommen hat.

Infratest-dimap sieht die NRW-SPD in der Sonntagsfrage bei 38,5 Prozent. Die Grünen liegen demnach bei elf Prozent. Rot-Grün käme damit auf 49,5 Prozent und hätte eine parlamentarische Mehrheit, wie der Westdeutsche Rundfunk berichtete.

Die CDU kommt auf 30 Prozent. Die Piraten, die in den vergangenen Monaten in Umfragen stetig zulegen konnten, finden nun weniger Zustimmung. Sie erreichen in NRW nun 7,5 Prozent - der niedrigste Wert seit Ende März. Die Linke würde mit vier Prozent den Wiedereinzug in den Düsseldorfer Landtag verpassen.

Die Forschungsgruppe Wahlen kommt auf ähnliche Werte: Hier liegt die SPD bei 38 Prozent, die CDU bei 31 Prozent; die Grünen kommen auf elf Prozent, die Piraten auf acht Prozent und die Linke auf drei Prozent.

Mit acht Prozent würden die Piraten den Einzug in den Landtag zu schaffen, allerdings scheint der Höhenflug der Piraten zumindest in NRW gestoppt zu sein: Bei den vier vorhergehenden Umfragen von Yougov, Forsa, Emnid und Infratest lagen die Piraten noch bei neun oder zehn Prozent.

Kraft bekäme bei Direktwahl doppelt so viel Zuspruch wie Röttgen

Der Infratest-dimap-Umfrage zufolge wünschen sich 55 Prozent der Befragten, dass die Landesregierung weiter von der SPD geführt wird. 34 Prozent sind für eine von der CDU geführte Landesregierung. Wenn die Rheinländer und Westfalen ihren Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich 58 Prozent für Amtsinhaberin Hannelore Kraft (SPD) entscheiden. 26 Prozent würden den CDU-Spitzenkandidaten, Bundesumweltminister Norbert Röttgen, wählen.

52 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass eine rot-grüne Koalition nach der Wahl "gut für Nordrhein-Westfalen" wäre. 50 Prozent denken das von einer großen Koalition. Eine schwarz-grüne Koalition wünschen sich demnach 17 Prozent. 15 Prozent finden eine Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP "gut für NRW". Ebenfalls 15 Prozent denken dies über eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP.

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