Süddeutsche Zeitung

TV-Flop: Townhall Meeting:Steinmeier, RTL und das Quotendesaster

Der SPD-Kanzlerkandidat beantwortete im "Townhall Meeting" auf RTL die Fragen der Bürger - kaum jemand wollte es sehen.

Bürgernah, kompetent und sympathisch - so wollte sich Frank-Walter Steinmeier gestern in der RTL-Sendung "2009 - Wir wählen" präsentieren. Interessiert hat sich dafür kaum jemand. Gerade einmal 810.000 Zuschauer verfolgten am Sonntagabend von 22.05 Uhr an, wie der Kanzlerkandidat der SPD im RTL "Townhall Meeting" die Fragen der Studiogäste beantwortete. Das entspricht einem Marktanteil von nur 4,0 Prozent.

Dass das Format des sogenannten "Townhall Meetings" bei RTL kein Quotenrenner sein würde, war vorhersehbar. Schon als Angela Merkel im Mai bei RTL offenbarte, sie könne gut Rouladen kochen, verfolgten das nur 1,55 Millionen Zuschauer am Fernsehbildschirm. Frank-Walter Steinmeier stieß nun auf noch größeres Desinteresse.

Dass die Moderatoren Peter Kloeppel und Maria Gresz ihren Gesprächspartner vor kritischen Fragen aus dem Publikum geradezu in Schutz nahmen und so den größtmöglichen Erfolg seines Auftritts gewährleisteten, half Frank-Walter Steinmeier nichts.

Schon bei den ZDF-Dokumentationen "Kanzlerin Merkel" und "Kandidat Steinmeier" hatte der Vizekanzler quotenmäßig das Nachsehen gehabt. Das Merkel-Porträt hatten 2,63 Millionen Zuschauer verfolgt, über 1,2 Millionen mehr als in der Vorwoche auf dem gleichen Sendeplatz den Steinmeier-Film.

Traumquote für Bolt

100-Meter-Sprinter Usain Bolt hatte zuvor - gegen 21:45 Uhr - nicht nur einen fabelhaften Weltrekord erzielt, sondern dem ZDF auch eine Traumquote beschert. 9,92 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 33,4 Prozent) schalteten ein, als der Jamaikaner der Konkurrenz davonlief.

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dpa/holz
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