Süddeutsche Zeitung

Rassistische Attacken:Trump legt gegen Demokratinnen nach

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US-Präsident Donald Trump hat seine Verbalattacken auf vier linke Demokratinnen im Kongress bei einem Wahlkampfauftritt trotz massiver Rassismusvorwürfe bekräftigt. "Ich denke in einigen Fällen, dass sie unser Land hassen", sagte Trump vor Anhängern in Greenville in North Carolina über die Abgeordneten. Er ging vor allem die Demokratin Ilhan Omar aus Minnesota an, die als Kind aus dem kriegszerrütteten Somalia in die USA geflohen war. "Schickt sie zurück!", skandierte die Menge in der Arena in einer Reaktion auf Trumps Verbalangriffe.

"Diese Abgeordnete, ihre Äußerungen nähren den Aufstieg einer gefährlichen, militanten Linksaußen-Bewegung", legte Trump nach. In seiner Umgebung hieß es, er rüste sich mit den Attacken für den Wahlkampf im kommenden Jahr. Er wolle die Demokraten als möglichst weit links wahrgenommen sehen.

Zudem griff er die Abgeordneten Rashida Tlaib aus Michigan, Alexandria Ocasio-Cortez aus New York und Ayanna Pressley aus Massachusetts an. Über die als Tochter palästinensischer Migranten in Detroit geborene Tlaib sagte der Präsident: Sie "ist nicht jemand, der unser Land liebt", weil sie Forderungen nach seiner Amtsenthebung mit einem Schimpfwort Nachdruck verliehen habe.

Am Wochenende hatte der Präsident "progressiven" Abgeordneten der Demokraten auf Twitter eine Rückkehr in ihre "kaputten und von Kriminalität befallenen" vermeintlichen Herkunftsländer nahegelegt. Sie sollten zuerst dort für Ordnung sorgen, statt der US-Regierung Ratschläge zu erteilen, schrieb er. Gemeint waren offensichtlich Omar, Ocasio-Cortez, Pressley und Tlaib - vier junge Abgeordnete vom linken Flügel der Demokraten, die in US-Medien auch als "The Squad" (Die Truppe) bekannt sind. Sie alle sind US-Staatsbürgerinnen und bis auf Omar in Amerika geboren.

Für seine Verbalattacken wurde Trump massiv kritisiert, das von den Demokraten dominierte Repräsentantenhaus verurteilte sie erst am Dienstag in einer Resolution als rassistisch.

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