Süddeutsche Zeitung

Taliban:Obama lässt wieder in Afghanistan kämpfen

Noch fast 10.000 US-Soldaten in Afghanistan

Die amerikanischen Soldaten in Afghanistan sollen wieder häufiger in Kampfeinsätze ziehen. Das habe US-Präsident Barack Obama entschieden, berichtet die New York Times. Er habe den Einsatz kämpferischer ausgerichtet als bisher geplant. Im Mai hatte der Präsident verkündet, dass noch fast 10.000 amerikanische Soldaten in Afghanistan bleiben werden. Sie sollten sich um die Ausbildung afghanischer Soldaten kümmern, und gegebenenfalls zu Anti-Terror-Einsätzen ausrücken, um die "Überreste von al-Qaida" zu bekämpfen.

Mehr kämpfen statt trainieren

Genau diese Anti-Terror-Missionen sollen nun ausgeweitet werden, so die New York Times. Die Zeitung beruft sich auf anonyme Quellen in der Verwaltung, im Militär und im Kongress. Obamas Entscheidung erlaubt demnach auch, afghanische Tuppen im Kampfeinsatz mit Kampfflugzeugen, Bombern und Drohnen zu unterstützen.

Hauptsache Abzug - oder einen zweiten Irak verhindern?

Innerhalb der Obama-Regierung hat es laut der Zeitung vor der Entscheidung eine lange Debatte gegeben. Der Präsident habe versprochen, den Krieg zu beenden - also nur noch wenige Truppen zu Trainingszwecken im Land zu lassen. Das Pentagon wolle andererseits aber den Einsatz nur abschließen, wenn er aus Sicht des Militärs erfolgreich ist. Afghanistan solle nicht zu einem zweiten Irak werden, in dem die Terrormiliz IS heute über weite Teile des Landes herrsche. Um das zu verhindern, brauche es einen größeren Kampfeinsatz der Amerikaner.

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