Süddeutsche Zeitung

Streit um Höcke:Querelen bei der AfD

Das Image der AfD wird immer stärker von Björn Höcke geprägt, der in der Asyldebatte auch vor Stammtischparolen nicht zurückschreckt. Das belastet zunehmend die Parteispitze. Höcke erntet Kritik, hat aber auch Fürsprecher.

Der Streit um den Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke belastet zunehmend die Parteispitze der Alternative für Deutschland (AfD). Das Image der AfD wird immer stärker von Höcke geprägt, der in der Asyldebatte auch vor Stammtischparolen nicht zurückschreckt. Die Meinungsführerschaft in der Partei kann die Vorsitzende Frauke Petry momentan nicht für sich beanspruchen, meinen Beobachter. Der Bundesvorstand hatte einen Parteiausschluss Höckes am Freitag vermieden, ihn aber "nachdrücklich" aufgefordert "zu prüfen, inwieweit seine Positionen sich noch in Übereinstimmung mit denen der AfD befinden" - praktisch eine Aufforderung zum Austritt. Mehrere Landesvorsitzende kritisierten Höcke zwar am Wochenende. Ihr Co-Vorsitzender Jörg Meuthen warf Höcke parteischädigendes Verhalten vor. Mit dessen jüngsten Aussagen unter anderem zum "lebensbejahenden afrikanischen Ausbreitungstyp" sei er nicht glücklich, sagte Meuthen. Andere Politiker machten aber gegen die Höcke-Kritiker mobil, namentlich gegen die Vorsitzende Petry.

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SZ vom 22.12.2015 / dpa
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