Süddeutsche Zeitung

SPD:Schmid gibt Vorsitz ab

Nach dem Wahldesaster der Sozialdemokraten fügt sich der Parteichef dem Druck der Basis. Die besten Aussichten auf seine Nachfolge hat eine Frau.

Von Josef Kelnberger, Stuttgart

Wegen der Niederlage bei der Landtagswahl im März gibt Baden-Württembergs SPD-Vorsitzender Nils Schmid () sein Amt im Herbst ab. Er werde bei der dann anstehenden Vorstandswahl nicht wieder für den Posten des Parteichefs antreten, erklärte er am Samstag bei einer Sitzung der SPD-Kreisvorsitzenden in Stuttgart. "Ich habe davor jeden Respekt", sagte Schmids Stellvertreterin Leni Breymaier. Die Landesvorsitzende von Verdi gilt in Parteikreisen als aussichtsreichste Kandidatin für die Nachfolge von Schmid. Der neue Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch, in der grün-roten Regierung Kultusminister, ließ erkennen, er werde nicht kandidieren. Mit Nils Schmid, dem Wirtschafts- und Finanzminister, als Spitzenkandidat hatte die SPD am 13. März nur 12,7 Prozent erreicht, 10,4 Punkte weniger als 2011. Wegen der Schwäche der SPD reichte es nicht für die Fortsetzung der grün-roten Regierung. Dennoch schien Schmid, 42, seit 2009 Parteivorsitzender, zunächst nicht weichen zu wollen. Nun fügt er sich dem zunehmenden Druck von der Basis. Auch nach seinem Rückzug als Landeschef will er allerdings Abgeordneter im baden-württembergischen Landtag bleiben.

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Quelle:
SZ vom 06.06.2016
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