Süddeutsche Zeitung

SPD:Kühnert soll Generalsekretär werden

Die SPD will den früheren Juso-Chef als Nachfolger von Lars Klingbeil nominieren. Der linke Partei-Flügel würde damit gestärkt.

Von Mike Szymanski, Berlin

Die Neuaufstellung der SPD-Spitze kommt offenbar voran. Wie aus Parteikreisen verlautete, soll Parteivize Kevin Kühnert neuer Generalsekretär der Sozialdemokraten werden. Kühnert, 32, würde in dem Amt Lars Klingbeil nachfolgen, der auf dem Parteitag am 11. Dezember zum Vorsitzenden der SPD gewählt werden soll. An diesem Freitag beraten die Führungsgremien über die Personalie, erklärte eine Parteisprecherin auf Anfrage. Zuvor hatte der Spiegel über Kühnerts bevorstehende Beförderung berichtet.

Mit Kühnert als Generalsekretär würde der linke Parteiflügel seine Macht in der SPD abermals ausbauen. In der Vergangenheit war Kühnert - damals noch in seiner Funktion als Vorsitzender der Jusos - als Gegenspieler zum designierten Kanzler Olaf Scholz aufgetreten. Nach der Wahlniederlage der SPD bei der Wahl 2017 hatte Kühnert das Lager der Groko-Gegner angeführt, die erbittert dagegen kämpften, dass die SPD abermals ein Bündnis mit der Union eingeht.

2019 hatte Kühnert erfolgreich den Parteinachwuchs, die Jusos, gegen Scholz in Stellung gebracht, als dieser sich um den Parteivorsitz bewarb. An der Entscheidung, Scholz zum Kanzlerkandidaten zu machen, war Kühnert - inzwischen zum Parteivize aufgestiegen - nicht beteiligt, er trug sie aber mit. Im Wahlkampf, aus dem die SPD als stärkste Kraft hervorging, hatte Kühnert sich Scholz untergeordnet.

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