Süddeutsche Zeitung

SPD in Baden-Württemberg:Grün ist die Hoffnung

Die SPD als kleiner Partner unter einem grünen Ministerpräsidenten? Laut einem Magazinbericht sind die Genossen in Baden-Württemberg dazu bereit - und die Parteispitze in Berlin unterstützt das auch.

Sollten bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg die Grünen besser abschneiden als die Sozialdemokraten, wird sich die SPD laut einem Bericht des Magazins Stern erstmals auf ein grün-rotes Bündnis einlassen. Unter Berufung auf Parteikreise in Berlin und Stuttgart berichtet das Magazin, dass die Sozialdemokraten einen grünen Ministerpräsidenten und die Rolle als Juniorpartner akzeptieren würden.

Für die SPD ist eine Koalition mit den Grünen nach den heftigen Auseinandersetzungen um das Bahnprojekt Stuttgart 21 die einzige realistische Machtoption. Ein Bündnis mit der CDU schloss der baden-württembergische SPD-Chef Nils Schmid so gut wie aus: "Die Leidenschaft für eine große Koalition ist bei uns in der SPD schon lange erkaltet", sagte Schmid dem Stern.

Auch der SPD-Politiker Erhard Eppler, der in den 70er Jahren Landesvorsitzender in Baden-Württemberg war, unterstützt den Kurs. "Natürlich müssen wir im Fall der Fälle in eine grün-rote Koalition gehen", sagte Eppler dem Magazin: "Aber selbstbewusst. Wenn die Grünen den Ministerpräsidenten stellen, sollten wir zwei, drei Schlüsselressorts fordern, etwa das Finanzministerium. Wir müssen über unseren Schatten springen, keine Frage, aber das muss man als Partei immer mal wieder."

Sollten die Grünen in Baden-Württemberg besser abschneiden als die SPD und sollte es für ein grün-rotes Bündnis reichen, würde die Ökopartei das erste Mal in der bundesdeutschen Geschichte einen Ministerpräsidenten stellen. Umfragen sehen die Grünen in dem Bundesland derzeit in bislang nie erreichten Höhen jenseits der 30-Prozent-Marke.

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