Süddeutsche Zeitung

USA:Ehemaliger FBI-Informant wegen Lügen über Biden-Geschäfte angeklagt

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Der Mann soll die Vorwürfe gegen Joe Biden und seinen Sohn frei erfunden haben.

Ein Sonderermittler, der mit den Ermittlungen gegen Hunter Biden betraut ist, hat einen Mann aus Los Angeles angeklagt. Dieser soll gegenüber dem Federal Bureau of Investigation (FBI) über Hunter und Joe Bidens Verbindung zum ukrainischen Energieunternehmen Burisma Holdings gelogen haben. Der Angeklagte ist Alexander S., ein langjähriger Informant des FBI. Das wurde am Donnerstag (Ortszeit) bekannt gegeben.

S. soll seinem FBI-Betreuer im Jahr 2020 erzählt haben, dass Burisma-Führungskräfte ihm 2015 und 2016 enthüllt hätten, dass sie Bidens Sohn angeheuert hätten, um den Schutz von Joe Biden, damals noch Vizepräsident unter Barack Obama, zu erhalten, und dass sie Schmiergelder in Millionenhöhe an beide Bidens gezahlt hätten. Laut US-Sonderermittler David Weiss waren diese Behauptungen allerdings frei erfunden. In der Anklageschrift wurden die Bidens nicht namentlich genannt, aber die Beschreibungen "Public Official 1" und "Businessperson 1" passen eindeutig auf Vater und Sohn.

S. berichtete seinem FBI-Kontaktmann, dass der Eigentümer von Burisma gesagt habe, das Unternehmen habe Hunter Biden eingestellt, "um uns durch seinen Vater vor allen möglichen Problemen zu schützen". Laut der Anklageschrift behauptete S. auch, dass Vater und Sohn Biden fünf Millionen Dollar bekämen, "um sich um all diese Probleme zu kümmern". Brisant ist auch: Bereits 2020 soll S. seinem FBI-Betreuer von seiner Voreingenommenheit gegen Bidens Präsidentschaftskandidatur berichtet haben.

Weiss, der als von Donald Trump ernannter Anwalt gegen Hunter Biden ermittelt hatte, wurde im August 2023 zum Sonderermittler ernannt. Als FBI-Agenten S. im Jahr 2023 im Rahmen von Weiss' Ermittlungen befragten, wiederholte er der Anklageschrift zufolge einige seiner erfundenen Behauptungen. Hunter Biden wurde daraufhin von Weiss angeklagt, Einkommenssteuern nicht gezahlt zu haben und gelogen zu haben, um eine Schusswaffengenehmigung zu erhalten. Er hat sich in beiden Fällen nicht schuldig bekannt.

Die Republikaner, die ein Amtsenthebungsverfahren gegen Joe Biden vorbereiten, weil sie ihn beschuldigen, von den Geschäften seines Sohnes finanziell profitiert zu haben, versuchen seit Langem zu suggerieren, dass die Bidens korrupt sind. Das Weiße Haus und führende Demokraten haben ein Fehlverhalten des Präsidenten stets bestritten.

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SZ/Bloomberg/jala
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