Süddeutsche Zeitung

Somalia:Mindestens 30 Tote bei Terrorangriff in Mogadischu

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Nach 30 Stunden haben Sicherheitskräfte die Geiselnahme in einem Hotel in der somalischen Hauptstadt beendet. Die Islamistengruppe al-Shabaab bekannte sich zu dem Angriff.

Bei einem fast 30 Stunden andauernden Angriff bewaffneter islamistischer Extremisten auf ein Hotel in Somalias Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Das teilten Polizei und Krankenhausmitarbeiter am Sonntag mit. Etwa 117 Menschen seien demnach verletzt worden, einige von ihnen schwer. Die 106 Geiseln, darunter Frauen und Kinder, seien befreit worden, teilten das Militär und die Polizei am Sonntag mit.

Am Freitagabend hatten Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe al-Shabaab das beliebte Hayat-Hotel in der Nähe des internationalen Flughafens Aden Adde gestürmt. Über Stunden gab es Auseinandersetzungen zwischen den Geiselnehmern und einer vom US-Militär ausgebildeten Anti-Terror-Einheit mit schweren Waffen wie Mörsergranaten und anderen Sprengkörpern. Sicherheitskräfte beendeten den Angriff schließlich in der Nacht zum Sonntag.

Die Angreifer, deren Zahl weiter unklar blieb, waren nach Polizeiangaben mit Handgranaten und Kalaschnikows bewaffnet. Ursprünglich gingen die Sicherheitskräfte von vier bis fünf Kämpfern aus; zwei der Terroristen wurden nach Angaben der Polizei getötet. Ein Vertreter des Militärs teilte mit, dass alle bewaffneten Angreifer getötet worden seien.

Al-Schabaab versucht seit mehr als zehn Jahren, die somalische Regierung stürzen

Al-Shabaab reklamierte den Angriff für sich und sprach von 40 Todesopfern. Unmittelbar vor dem Anschlag hatten sich bereits zwei Selbstmordattentäter in zwei Fahrzeugen in die Luft gesprengt. Die Terroristen waren nach eigenen Angaben außerdem für einen Anschlag mit einer Mörsergranate am Flughafen verantwortlich. Die somalischen Sicherheitsbehörden bestätigten, dass bei diesem Anschlag eine Mutter und ihre vier Kinder ums Leben kamen.

Die radikalislamische Gruppe Al-Schabaab versucht, die somalische Regierung stürzen. Die der al-Qaida nahestehende Miliz hat sich in der Vergangenheit zu ähnlichen Anschlägen bekannt. Bei den Angriffen handelt sich um den ersten großangelegten Terrorakt seit Somalias neu gewählter Präsident Hassan Sheik Mohamud im Mai sein Amt übernahm.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Anschlag und bekräftigte die Solidarität der Vereinten Nationen mit Somalias Regierung im Kampf gegen den Terrorismus. Das Land am Horn von Afrika mit rund 16 Millionen Einwohnern wird seit Jahren von Anschlägen der Terrorgruppe al-Shabaab erschüttert. Sie kontrolliert weite Teile des Südens und der Zentralregionen.

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