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Sklaverei in Mauretanien:Der Kampf des Biram Dah Abeid

Sklaverei in Mauretanien

Überall auf der Welt ist Leibeigenschaft verboten, auch im westafrikanischen Mauretanien. Doch tatsächlich lebt in dem Land jeder fünfte Einwohner in Unfreiheit - so wie diese Bewohner eines Slums nahe der Hauptstadt Nouakchott. Die Aufnahme entstand im Jahre 2007.

Von den Sklavenhaltern als Störenfried verhasst, von den einfachen Leuten als Held verehrt: Aktivist Biram Dah Abeid versucht seit langem, Leibeigene in Mauretanien zu befreien. Nun sitzt er im Kerker.

Einst Eigentum eines Herren, nun gestrandet in Paris: Geflohener Leibeigener Yahya Ould Brahim. Sklaven in Mauretanien müssen schon im Kindesalter harte Arbeit verrichten, oft kommt es zu sexueller Gewalt.

"Bei euch ist man sogar im Gefängnis frei": Ex-Sklave Mohammed Abderrahman im Asylbewerberheim in Ludwigslust.

Kam durch einen Militärputsch 2008 an die Macht und herrscht inzwischen als Präsident über Mauretanien: General Mohamed Ould Abdel Aziz. Das Staatsoberhaupt hat die Richter im Fall Abeid ermahnt, die Scharia in ihrer strengsten Auslegung anzuwenden - dem Angeklagten droht die Todesstrafe.

Gegen die Festnahme und den Prozess gegen Abeid kam es im Mai zu einer Demonstration in Mauretaniens Hauptstadt Nouakchott. Die Reaktion der Staatsgewalt ließ nicht lange auf sich warten...

Mit Tränengas ging das Aziz-Regime gegen die Demonstranten vor und zerstreuten sie.  Weitere Texte zum Thema: Leibeigenschaft in Mauretanien: "Als früherer Sklave bist du nichts" Weshalb der Westen Mauretanien verschont.

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