Süddeutsche Zeitung

Hamburg:Seegerichtshof: Russland muss ukrainische Matrosen freilassen

Die 24 Seeleute waren im vergangenen Jahr im Schwarzen Meer von der russischen Küstenwache festgesetzt worden. Moskau boykottiert das Verfahren in Hamburg.

Ein halbes Jahr nach dem gewalttätigen Vorgehen Russlands gegen ukrainische Schiffe im Schwarzen Meer hat der Internationale Seegerichtshof der Vereinten Nationen die sofortige Freilassung der 24 festgenommenen Matrosen festgelegt. Ebenso müsse Russland die seit November beschlagnahmten Schiffe an die Ukraine zurückgeben, urteilte Richter Jin-Hyun Paik in Hamburg.

Beide Seiten sollten zudem keine weiteren Maßnahmen veranlassen, um die extrem angespannte Situation weiter zu verschärfen, hieß es. Die Matrosen waren im vergangenen Jahr beim Versuch, die Meerenge von Kertsch zwischen der von Russland annektierten Halbinsel Krim und dem russischen Festland zu durchfahren, von der russischen Küstenwache gewaltsam gestoppt und festgesetzt worden. Die Meerenge ist der einzige Seezugang nach Mariupol und anderen ukrainischen Häfen am Asowschen Meer.

Die Männer sitzen seitdem in der russischen Hauptstadt in Untersuchungshaft. Das Urteil ist jedoch problematisch, weil Moskau das Verfahren in Hamburg boykottiert. Russland ist der Ansicht, dass nur ein heimisches Gericht über den Fall entscheiden solle.

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