Süddeutsche Zeitung

Schweden:Ein Schwerverletzter nach Brandanschlag auf Moschee

Brandanschlag verletzt fünf Menschen

Bei einem Brandanschlag auf eine Moschee in Schweden sind fünf Menschen verletzt worden. "Ein Augenzeuge sah, wie jemand ein Objekt durch ein Fenster des Gebäudes warf, das als Moschee dient", teilte ein Polizeisprecher mit. Kurz darauf soll die Moschee gebrannt haben. Der Anschlag fand am ersten Weihnachtsfeiertag statt.

Rund 20 Menschen waren im Gebäude

Zu diesem Zeitpunkt hielten sich laut Polizei 15 bis 20 Menschen in dem Gebäude in der Stadt Eskilstuna auf, rund 90 Kilometer westlich von Stockholm. Ein Polizeisprecher sagte, dass die Verletzungen "nicht bedrohlich" seien. Die Verletzten wurden demnach mit Rauchvergiftungen, Schnittwunden und Knochenbrüchen ins Krankenhaus gebracht. Nach Informationen von Radio Sverige jedoch soll eine Person schwerverletzt sein.

Ermittlungen dauern an

Die Moschee ist im Erdgeschoss eines Wohngebäudes. Wegen des Brandes mussten mehrere Wohnungen evakuiert werden. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung ein, nannte aber zunächst keine Verdächtigen. Der Vorsitzende der Vereinigung der Muslime in Schweden, Omar Mustafa, sagte im Radiosender SR, das Land erlebe einen zunehmenden "Hass gegen Muslime".

Schweden beherbergt besonders viele Flüchtlinge. Das skandinavische Land erlebt zugleich ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte: Die rechtspopulistische Partei Schwedendemokraten wurde bei der Parlamentswahl im September drittstärkste Kraft. Anfang Dezember stimmte sie mit gegen den Haushaltsentwurf der Minderheitsregierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven, woraufhin die Regierung eine vorgezogene Neuwahl ankündigte.

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Sueddeutsche.de/dpa/hatr
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