Süddeutsche Zeitung

Rechtsextremismus:Hochschule Köthen warnt vor rechter Demo

Eine Woche nach dem Tod eines Mannes in Köthen in Sachsen-Anhalt stellt sich die Stadt auf weitere Demonstrationen an diesem Sonntag ein. Ein Verein aus Brandenburg ruft zu einer Kundgebung auf. Bei Veranstaltung dieser Gruppe haben laut dem brandenburgischen Verfassungsschutz immer wieder Neonazis teilgenommen ( PDF). Auch Pegida und weiteren Gruppen fordern ihre Anhänger auf, in die Stadt zu kommen.

Die Fachhochschule Köthen warnt daher ihre Studenten und empfiehlt, am Nachmittag und Abend die betroffen Straßen zu meiden. Es seien "potenziell gefährliche Demonstrationen" zu erwarten, schreibt die Hochschule Anhalt in einer Mitteilung. "Wir bitten um Vorsicht." Zudem richtete die Fachhochschule eine Hotline ein, an die sich Studierende wenden können. Mehr als jeder Fünfte der 2500 Studenten kommt nach Angaben der Hochschule aus dem Ausland.

In Köthen war vor einer Woche ein 22-Jähriger nach einer Auseinandersetzung mit zwei Afghanen ums Leben gekommen. Ersten Ermittlungen zufolge starb der Mann an einem Herzinfarkt. Rechtsextreme hatten aufgerufen, nach Köthen zu kommen, und zogen am Sonntag vor einer Woche mit Sprechchören wie "Nationaler Sozialismus, jetzt, jetzt, jetzt!" durch die Stadt.

Linke Initiativen haben für Sonntag Gegenproteste angekündigt. Köthen selbst setzte am Samstag ein Zeichen für eine friedliche Stadt und gegen den rechten Aufmarsch. Viele Menschen malten den Marktplatz mit Kreide komplett bunt.

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