Süddeutsche Zeitung

Polen:Walesa würde Schwule in die letzte Reihe verbannen

Der ehemalige Arbeiterführer Lech Walesa will, dass homosexuelle Abgeordnete im polnischen Parlament ganz hinten sitzen - "und sogar hinter einer Mauer". Das sagte der Friedensnobelpreisträger einem polnischen Fernsehsender. Auch Demonstrationen von Schwulen und Lesben sollten nicht im Stadtzentrum, sondern in Außenbezirken stattfinden.

Der einstige polnische Arbeiterführer Lech Walesa hat sich in der Diskussion um Homo-Ehen gegen angeblich zu weitreichende Forderungen Homosexueller ausgesprochen. "Sie müssen wissen, dass sie eine Minderheit sind und sich mit kleinen Dingen abfinden müssen, aber nicht nach Gipfeln streben sollen", sagte er am Freitagabend im polnischen Fernsehsender TVN 24.

Nach Walesas Meinung sollten homosexuelle Abgeordnete im Parlament in der letzten Reihe sitzen - "und sogar hinter einer Mauer", sagte der Friedensnobelpreisträger. Auch Demonstrationen von Schwulen und Lesben sollten nicht im Stadtzentrum, sondern in Außenbezirken stattfinden. "Ich will nicht, dass diese Minderheit, mit der ich nicht einverstanden bin, auf die Straßen geht und meine Kinder und Enkel verwirrt."

In Polen ist ein politischer Streit um eingetragene Partnerschaften für homosexuelle Paare entbrannt. Die liberalkonservative Regierung und die Linksopposition bereiten dazu Gesetzesinitiativen vor. Dagegen lehnen nationalkonservative Politiker rechtliche Verbesserungen für schwule und lesbische Paare ab.

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