Süddeutsche Zeitung

Pakistan:Taliban stürmen Grenzposten - viele Tote

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Hunderte Taliban haben einen pakistanischen Polizeiposten an der Grenze zu Afganistan überfallen. Mindestens 28 Menschen - darunter viele Polizisten - kamen ums Leben. Ein Bundeswehrsprecher bestätigte indes einen weiteren Sprengstoffanschlag auf deutsche Soldaten.

Bei einem Angriff Hunderter Taliban auf einen Grenzposten der pakistanischen Polizei sind mindestens 28 Menschen getötet worden. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, starben bei dem am Mittwoch begonnenen Angriff an der pakistanisch-afghanischen Grenze im Nordwesten des Landes mindestens 23 Polizisten und fünf Zivilisten.

Etwa 200 schwerbewaffnete pakistanische und afghanische Taliban hätten den Grenzposten in Shaltalu im Bezirk Dir am Mittwochmorgen gestürmt. Die Kämpfe dauerten am Donnerstagmorgen an. Die fünf Zivilisten starben laut einem Polizisten, als Mörsergranaten, die die Angreifer auf den Grenzposten abfeuerten, auf nahe gelegenen Häusern landeten. Auch die Aufständischen hätten schwere Verluste hinnehmen müssen.

Am vergangenen Sonntag waren im Nordwesten Pakistans bei einem Selbstmordattentat auf einen Markt mindestens acht Menschen getötet worden. Die Stammesgebiete im Nordwesten Pakistans gelten als Rückzugsgebiet des Terrornetzwerks al-Qaida sowie der islamistischen Taliban, die seit fast zehn Jahren gewaltsam gegen die afghanische Regierung und die internationalen Truppen in Afghanistan kämpfen.

Auch die Bundeswehr ist wieder Ziel eines Angriffs geworden. Fünf Tage nach dem verheerenden Anschlag in Nordafghanistan sind deut sche Soldaten in der Region erneut angegriffen worden. In der Provinz Baghlan sei am Donnerstag ein Sprengstoffanschlag verübt worden, sagte ein Bundeswehr-Sprecher in Masar-i-Scharif der dpa. Ob es Tote oder Verletzte gegeben hat, sagte der Sprecher nicht. Auch zu weiteren Einzelheiten äußerte er sich nicht.

Am vergangenen Samstag waren bei einem Anschlag am Sitz des Gouverneurs der Provinz Tachar zwei deutsche Soldaten getötet und sechs weitere verletzt worden. Unter den Verletzten des Anschlags von Talokan ist der deutsche Regionalkommandeur der Internationalen Schutztruppe für Nordafghanistan, General Markus Kneip.

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