Süddeutsche Zeitung

Pakistan:Hauptverdächtiger im Fall Malala identifiziert

Durchbruch bei den Ermittlungen zum Malala-Attentäter: Pakistans Polizei fahndet nach einem 23-jährigen Chemiestudenten, der hinter dem Anschlag auf die Friedensaktivistin stecken soll. Neun weitere Verdächtige wurden bereits festgenommen.

Die pakistanische Polizei vermeldet Medienberichten zufolge Fortschritte im Fall der angeschossenen Friedensaktivistin Malala Yousafzai. CNN berichtet, es seien neun Menschen verhaftet worden. Als Hauptverdächtiger soll außerdem ein 23-jähriger Chemiestudenten identifiziert worden sein. Er stammt - wie die anderen Festgenommenen - aus dem Swat-Tal, einer Region in Pakistan, die von den Taliban kontrolliert wird.

Malala Yousafzai setzt sich in ihrem Heimatland für Bildung ein und kämpft gegen radikalen Islamismus. Vor einigen Wochen wurde sie auf dem Schulweg niedergeschossen. Sie überlebte und wurde nach Großbritannien ausgeflogen, wo sie in einem Krankenhaus behandelt wird.

Die pakistanische Öffentlichkeit hat schockiert auf den Anschlag reagiert, Armeechef Ashfaq Parvez Kayani hat sie als "eine Ikone der Tapferkeit" bezeichnet. Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari verurteilte den Anschlag auf Malala als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. "In unserem Land gibt es drei Gefahren: Terror, Armut und das Ignorieren fundamentaler Rechte unserer Töchter. Diese Mentalität ist unser gemeinsamer Feind, gegen den wir unsere Kräfte vereinen müssen", zitieren Medien den Staatschef.

Die Taliban hatten sich zu dem Anschlag auf die erst 14-jährige Menschenrechtlerin bekannt. Sie werfen Malala vor, sich gegen die Islamisten gestellt und die USA verherrlicht zu haben. Die pakistanische Regierung setzte ein Kopfgeld von umgerechnet etwa 800.000 Euro auf den Specher der Taliban aus.

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