Süddeutsche Zeitung

Olympische Winterspiele:Nordkoreanische Eishockey-Spielerinnen in Südkorea eingetroffen

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Rund zwei Wochen vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sind zwölf Spielerinnen der nordkoreanischen Eishockey-Nationalmannschaft in Südkorea eingetroffen. Die Nordkoreanerinnen sollen nach einem Beschluss der beiden Länder und des Internationalen Olympischen Komitees bei den Winterspielen in Südkoreas Auswahl mitspielen und so ein Signal der Verständigung setzen. Wie das Wiedervereinigungsministerium in Seol mitteilte, passierten die Spielerinnen am Donnerstag auf dem Landweg die Grenze bei Kaesong. Begleitet wurden sie von einer Delegation aus dem Norden.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele, dass es ein gemeinsames Eishockey-Damenteam beider koreanischer Staaten geben wird. In Südkorea ist das Vorhaben allerdings umstritten, weil durch den Zusammenschluss einigen südkoreanischen Spielerinnen die Chance für einen Einsatz genommen werden könnte. Laut IOC-Beschluss darf das Team "Korea" einschließlich der 23 Südkoreanerinnen 35 Spielerinnen umfassen. Die Größe des Kaders bleibt jedoch für jedes Match auf 22 beschränkt.

Athleten beider Länder laufen bei Eröffnungsfeier zusammen ein

Die Athleten beider Staaten werden bei der Eröffnungsfeier am 9. Februar gemeinsam hinter der sogenannten Fahne der Vereinigung einlaufen. Diese zeigt eine hellblaue Silhouette der Halbinsel auf weißem Grund. Nordkorea hatte außerdem zugesagt, auch eine Fangruppe sowie Künstler und ein Taekwondo-Showteam zu den Spielen in Pyeongchang zu schicken.

Der Austragungsort der Winterspiele liegt nur etwa 80 Kilometer südlich der entmilitarisierten Zone, die Teilungslinie zwischen Nord-und Südkorea. Beide Länder hatten sich trotz der Spannungen um das nordkoreanische Atomprogramm zuletzt wieder angenähert. Wie Staatsmedien berichten, rief die Führung in Nordkorea am Donnerstag in einer Botschaft "alle Koreaner" zu einem "Durchbruch" bezüglich der Wiedervereinigung mit Seoul auf. Auf die Hilfe von anderen Ländern will die Regierung verzichten. Dafür sollten alle Koreaner den Kontakt, das Reisen und die Zusammenarbeit zwischen Nord- und Südkorea unterstützen. Sämtliche Widerstände gegen eine Vereinigung wolle Pjöngjang "zerschmettern".

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