Süddeutsche Zeitung

Odebrecht-Skandal:Haftbefehl gegen Perus Ex-Präsident Toledo erlassen

Mindestens 800 Millionen US-Dollar soll der brasilianische Baukonzern Odebrecht an Spitzenpolitiker in ganz Lateinamerika gezahlt haben, um an Aufträge zu kommen. Nicht nur kleine Beamte, sondern auch Spitzenpolitiker sollen auf der Gehaltsliste des Konzerns gestanden haben. Gegen einen von ihnen, den ehemaligen Präsidenten von Peru Alejandro Toledo ist nun ein internationaler Haftbefehl erlassen worden.

Ihm wird vorgeworfen, 20 Millionen US-Dollar Bestechungsgeld angenommen zu haben. Ein Richter hat deshalb eine Untersuchungshaft angeordnet. Toledo, der sich momentan in Frankreich aufhält, bestreitet die Korruptionsvorwürfe.

29 Millionen Dollar Schmiergeld

Konkret geht es um den Bau der Fernstraße Interoceánica zwischen Rio de Janeiro und Lima. Sie wurde von Odebrecht gebaut. Toledo soll in seiner Amtszeit von 2001 bis 2006 entscheidend bei der Auftragsvergabe geholfen haben. Der Streckenabschnitt in Peru kostete am Ende 2,1 Milliarden US-Dollar statt wie zunächst geplant 850 Millionen.

In einem Vergleich mit dem US-Justizministerium hatte Odebrecht im Dezember eingeräumt, rund 800 Millionen Dollar (744 Millionen Dollar) Schmiergeld in zwölf Ländern gezahlt zu haben, um dort Aufträge zu gewinnen. Allein in Peru geht es um 29 Millionen Dollar. Mehrere Staaten in Südamerika sind in den Skandal verwickelt.

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dpa/AP
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