Süddeutsche Zeitung

Objekt in Stockholmer Schären:Schweden hat Beweise für fremdes U-Boot

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Schweden hat Beweise für U-Boot

Schweden hat nach Angaben der Regierung Belege dafür, dass im Oktober ein kleines ausländisches U-Boot in seinen Gewässern war. "Das Militär kann bestätigen, dass ein kleines U-Boot in Schwedens Hoheitsgewässer eingedrungen ist", sagte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Sverker Göransson. "Wir können alle anderen Erklärungen ausschließen", fügte er hinzu. Sensoren hätten das unbekannte U-Boot registriert. Auch gebe es ein Bild von U-Boot-typischen Luftblasen und ein Ultraschallbild von Abdrücken auf dem Meeresgrund. Es sei aber unklar, wer hinter dieser Verletzung der schwedischen Hoheitsgewässer stecke.

Ministerpräsident Stefan Löfven sagte, Schweden werde seine Fähigkeit ausbauen, seine territoriale Integrität mit allen verfügbaren Mitteln zu verteidigen.

Großeinsatz ohne Erfolg

Nach Hinweisen aus der Bevölkerung hatten in einem Großeinsatz Ende Oktober mehr als 200 Soldaten, Marineschiffe und Hubschrauber in den Schären vor Stockholm erfolglos nach dem unbekannten Objekt gesucht. Unter Verdacht stand zum damaligen Zeitpunkt Russland, doch bisher gab es dafür keine Hinweise. Der Kreml dementierte, dass eines der Schiffe in schwedischen Gewässern in Seenot geraten sein soll. Russland hatte im Zuge der Ukraine-Krise seine militärischen Aktivitäten im Ostseeraum verstärkt. Schweden hat nun angekündigt, seine Militärausgaben zu erhöhen. Geplant ist unter anderem die Beschaffung von bis zu 70 Kampfflugzeugen und von U-Booten.

Verwirrung um Foto

Im Zuge ihrer Untersuchung von fremden "Unterwasseroperationen" vor der Küste Stockholms hatte die schwedische Armee ein Foto veröffentlicht. "Das ist ein fremdes Schiff", sagte Einsatzleiter Konteradmiral Anders Grenstad damals und zeigte auf ein körniges Bild, das ein Augenzeuge gemacht haben soll. Darauf ist in weiter Entfernung ein Objekt zu sehen. Wegen der unzureichenden Qualität der Aufnahme sei es aber nicht möglich, die Herkunft des Schiffs zu bestimmten, sagte Grenstad.

Später räumte das Militär ein, dass das Foto an einem anderen Ort in den Schären aufgenommen wurde als angegeben. Man habe die genaue Position nicht freigeben wollen, um dem Gegner keine Vorteile in die Hand zu geben, hieß es zur Erklärung.

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