Süddeutsche Zeitung

Nukleare Abrüstung:Obama will Atomwaffen-Arsenal verkleinern

Barack Obama plant einem Zeitungsbericht zufolge, die Zahl der US-Atomwaffen um ein Drittel zu senken. Die Generalstabschefs sollen mit den Plänen einverstanden sein - schwieriger wird es, den Widerstand der Republikaner zu umgehen.

Barack Obama will offenbar eine neue Initiative zur Reduzierung der Atomwaffenarsenale auf der Welt starten. Wie die New York Times (NYT) schreibt, plane der US-Präsident dies in seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag öffentlich zu machen. Mit dem Militär seines Landes soll sich der US-Präsident darauf verständigt haben, dass die USA selbst die Zahl ihrer Atomwaffen etwa um ein Drittel senken können.

Wie Regierungsbeamte dem Blatt sagten, sei es unwahrscheinlich, dass Obama in seiner Rede genaue Zahlen nennen werde. Doch im Weißen Haus würden über eine Kürzung des Waffenarsenals auf etwas mehr als 1000 nachdenken - derzeit soll es etwa 1700 geben.

Im mit Russland ausgehandelten neuen Start-Abkommen hatten sich die USA verpflichtet, die Zahl ihrer atomaren Sprengköpfe bis 2018 auf 1550 zu senken. Einem Mitarbeiter zufolge, der in die Verhandlungen involviert war, sollen Obamas Pläne jedoch noch weiter gehen. So sei der US-Präsident der Ansicht "dass wir sehr radikale Kürzungen vornehmen können - und eine Menge Geld sparen -, ohne die Sicherheit der USA zu gefährden". Der Vereinigte Generalstab habe diesem Konzept zugestimmt.

Sehr viel schwieriger dürfte es für Obama hingegen sein, diese Pläne auch bei den Republikanern durchzusetzen. Diese hätten sich im Senat sogar gegen den vergleichsweise moderaten Waffenabbau im Start-Vertrag gewandt, schreibt die NYT.

Um eine Auseinandersetzung mit den Republikanern zu umgehen, versuche der US-Präsident deshalb, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine informelle Zusatzvereinbarung über weitere gegenseitige Zugeständnisse im Rahmen des bestehenden Start-Vertrages zu treffen. Dies müsste nicht eigens im Parlament ratifiziert werden.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1596696
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/gal
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.