Süddeutsche Zeitung

Nordkorea: Truppen in Kampfbereitschaft:Der Diktator provoziert den Süden

Im Konflikt um den Beschuss des Kriegsschiffes "Cheonan" verschärft Kim Jong Il den Streit. Nordkoreas Machthaber soll die Truppen in Kampfbereitschaft versetzt haben.

Im Streit um den Beschuss eines südkoreanischen Kriegsschiffes hat Nordkorea nach Angaben einer Dissidentengruppe seine Truppen in Kampfbereitschaft versetzt. Nach der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts, der Nordkorea den Torpedo-Angriff im März zuschreibt, habe Machthaber Kim Jong Il bereits vergangene Woche den entsprechenden Befehl erteilt, wie die in Seoul ansässige Vereinigung North Korea Intellectual Solidarity (NKIS) am Dienstag mitteilte.

Demnach wurde die Anordnung von Machthaber Kim Jong Il von seinem Vizeminister für Nationale Verteidigung, O Kuk Ryol, im Rundfunk bekanntgegeben. Der südkoreanische Geheimdienst wollte den Hinweisen nachgehen.

Ein internationales Ermittlerteam war am Donnerstag zu dem Schluss gekommen, dass beim Untergang des Kriegsschiffes Cheonan am 26. März im Gelben Meer alles auf einen nordkoreanischen Torpedo-Angriff hinweise. Die kommunistische Führung in Pjöngjang weist jede Schuld von sich. Beim Untergang der Cheonan waren 46 Seeleute ums Leben gekommen.

Südkorea hatte am Montag als Teil von Strafmaßnahmen gegen Nordkorea unter anderem einen Handelsstopp angekündigt. Auch soll der Fall vor den UN-Sicherheitsrat gebracht werden. Südkorea und die USA planen darüber hinaus gemeinsame Seemanöver. Nordkorea setzt seine Truppen regelmäßig in erhöhte Alarmbereitschaft, wenn Südkorea und die USA gemeinsame Truppenübungen veranstalten. Zuletzt war das im März der Fall.

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dpa/AFP/woja
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