Süddeutsche Zeitung

Nach US-Luftangriff:Nato zieht Teil ihrer Soldaten aus dem Irak ab

Die Nato zieht wegen der Spannungen im Nahen Osten einen Teil ihrer Soldaten zeitweise aus dem Irak ab. Das bestätigte ein Sprecher des Militärbündnisses am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet.

Die Nato wolle die Soldaten zu ihrem Schutz zeitweise an andere Orte im Irak oder außerhalb des Landes verlegen. Man sei bereit, die Ausbildungsmission wieder aufzunehmen, wenn es die Lage vor Ort zulasse. Bereits am Wochenende hatte die Nato entschieden, die Ausbildungsarbeit zunächst auszusetzen. Die Mission laufe aber grundsätzlich weiter, hatte ein Sprecher betont.

Zuvor hatte bereits die Bundeswehr 35 Soldaten nach Kuwait und Jordanien ausgeflogen. Vor allem die Standorte Bagdad und Tadschi würden "vorübergehend ausgedünnt", schrieben Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Außenminister Heiko Maas (SPD) an die Obleute im Bundestag.

Nach der gezielten Tötung des iranischen Generals Qassim Soleimani durch die USA in Bagdad in der Nacht auf Freitag ist die Sicherheitslage um die irakische Hauptstadt angespannt. Das irakische Parlament hatte am Sonntag in einer nicht bindenden Resolution den Abzug der ausländischen Soldaten gefordert. Die irakische Regierung hat noch keine abschließende Entscheidung getroffen.

Der aktuelle Nato-Einsatz begann im Oktober 2018. Er soll die irakischen Streitkräfte in die Lage versetzen, ein Wiedererstarken der Terrormiliz IS zu verhindern. Dazu schulen mehrere hundert Ausbilder irakische Militärausbilder und helfen beim Aufbau von Militärschulen. Als Ausbildungsort wurde neben der Hauptstadt-Region Bagdad unter anderem der Militärkomplex in Tadschi ausgewählt. Die Bundeswehr ist an dem Nato-Einsatz nicht beteiligt.

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