Süddeutsche Zeitung

Nach Putschversuch:Streit zwischen Österreich und Türkei eskaliert

Der türkische Botschafter wird aus Wien abgezogen. Österreich würde die PKK unterstützen, sagt Außenminister Çavuşoğlu.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich sind seit Wochen angespannt. Nachdem der österreichische Bundeskanzler Christian Kern einen Abbruch der EU-Beitrittsgespräche gefordert hatte, hagelte es Kritik aus der Türkei. Europaminister Ömer Celik konstatierte zunächst eine "Ähnlichkeit mit dem Ansatz der Rechtsextremisten in Europa", später bezeichnete Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu Österreich als "Zentrum des radikalen Rassismus".

Nun wurde der türkische Botschafter aus Wien zurückgerufen, berichten AP und Anadolu. Er sei für "Konsultationen" nach Ankara geholt worden, sagte Außenminister Çavuşoğlu bei einer Pressekonferenz.

Der Außenminister wiederholte dabei seine frühere Aussage, Österreich sei in letzter Zeit ein Zentrum der Fremden- und Islamfeindlichkeit geworden. Zugleich warf er Österreich vor, die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK zu unterstützen.

Österreichischer Botschafter in Ankara ins Außenministerium zitiert

Der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, bestätigte der Austria Presse Agentur die Berichte. Schnöll sagte auch, dass der österreichische Botschafter in Ankara ins türkische Außenministerium zitiert worden sei. Der Hintergrund könnte die Kurdendemonstration am Samstag in Wien gewesen sein.

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