Süddeutsche Zeitung

Nach Brexit:Labour-Chef Corbyn bekommt Konkurrenz

Bei der Labour-Partei spitzt sich die Führungskrise zu. Der bereits stark unter Druck geratene Jeremy Corbyn bekommt offiziell Konkurrenz: Die Abgeordnete Angela Eagle will am Montag ihren Anspruch für die Spitze der britischen Labour-Partei bekanntgeben und Corbyn herausfordern. Der jetzige Labour-Chef habe jegliche Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts zerstört, als er erklärte habe, er bleibe im Amt "komme was wolle". Das sagte Fraktionschef Tom Watson nachdem Friedensgespräche in der Partei zur Beilegung der Krise scheiterten.

Angela Eagle, die im Schattenkabinett Corbyns war und vergangene Woche aus Protest zurücktrat, will am Montag ihre "Vision für das Land" erklären. Die Ankündigung Eagles dürfte bedeuten, dass in Kürze die Parteibasis über einen neuen Vorsitzenden zu entscheiden hat.

Corbyn wird seit der Brexit-Entscheidung von vielen Labour-Politikern der Rücktritt nahegelegt. Doch er hält weiterhin an seinem Posten fest. Der Parteichef hatte vor dem Referendum an der Seite von Premierminister David Cameron für den Verbleib in der Europäischen Union geworben - allerdings nur halbherzig, wie ihm vorgeworfen wird. Wenige Tage vor dem Referendum sagte er bei einem TV-Auftritt: "Ich bin kein Liebhaber der Europäischen Union", er plädiere aber für "Drinbleiben".

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3071279
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/ap/dpa/afp/lalse
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.