Süddeutsche Zeitung

Nach Blutbad in Xinjiang:China verurteilt zwölf Uiguren zum Tode

China verhängt zwölf Todesurteile

Nach dem schlimmsten Gewaltausbruch seit Jahren in der muslimisch geprägten Region Xinjiang hat ein chinesisches Gericht zwölf Menschen zum Tode verurteilt. Insgesamt erklärte das Gericht in der Präfektur Kashgar 58 Menschen für schuldig, wie das Regierungsportal Tianshan mitteilte.

Das Blutbad in der Gemeinde Shache im Juli ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Nach Darstellung der Behörden brachten mit Messern bewaffnete Angreifer 37 Zivilisten um, bevor Polizisten 59 von ihnen erschossen.

Nach Darstellung von Uiguren im Exil demonstrierten ihre Landsleute gegen Unterdrückung, als die Polizei das Feuer eröffnete.

Spannungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen

Wegen der Spannungen zwischen muslimischen Uiguren und Han-Chinesen gilt Xinjiang seit Jahren als Konfliktherd. Peking geht seit Mai dieses Jahres mit einer Anti-Terror-Kampagne hart gegen Verdächtige vor.

Die chinesische Führung hatte im Mai eine einjährige Anti-Terror-Kampagne in Xinjiang ausgerufen. Zuvor waren Angreifer mit Autos in einen Straßenmarkt in der Regionshauptstadt Urumqi gefahren und hatten Bomben in die Menschenmassen geworfen. Dabei kamen 43 Personen ums Leben. Seitdem wurden Hunderte Menschen für Terrorhandlungen wie die Verbreitung von Videos zu langen Haftstrafen verurteilt und mehrere hingerichtet. im Sommer 2009 hatte es bei Zwischenfällen zwischen den Volksgruppen mehr als 200 Tote gegeben.

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