Süddeutsche Zeitung

Mutmaßliche Verbrechen an Kindern:UN-Dokumente belasten Israel

Zahl der Opfer im Kindesalter dramatisch gestiegen

Die Vereinten Nationen (UN) haben eigenen Dokumenten zufolge Hinweise darauf, dass im vergangenen Jahr im Gazastreifen die Zahl der Opfer im Kindesalter dramatisch gestiegen ist. Es herrsche allerdings Uneinigkeit zwischen den UN-Behörden in Israel und in den Palästinensergebieten, ob Israel deswegen auf eine Liste mit anderen Missachtern von Kinderrechten gesetzt werden sollte. Das geht aus einem 22-seitigen geheimen Dokument hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Die Dokumente sollten der UN-Repräsentantin für Kinder in Kriegszonen, Leila Zerrougui, dabei helfen, einen Vorschlag für eine aktualisierte Auflistung derjenigen zu erstellen, die Kinderrechte missachten. Kreisen zufolge hat sie ihren Vorschlag bereits an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon geschickt, der final darüber entscheidet.

Mehr als 2100 Tote in nur einem Jahr

Bei den Konflikten im Gazastreifen im vergangenen Jahr waren mehr als 2100 Palästinenser, die meisten von ihnen Zivilisten, ums Leben gekommen. 67 israelische Soldaten und sechs Privatpersonen starben. Den Dokumenten zufolge waren unter den Toten 540 Kinder, 371 von ihnen zwölf Jahre alt oder jünger.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2508801
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
sz.de/Reuters/mest
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.