Süddeutsche Zeitung

Macheten-Attacke:Louvre-Angreifer streitet Verbindung zum IS ab

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Der Mann, der vor dem Pariser Louvre einen Soldaten mit einer Machete angriff, bestreitet eine Verbindung zur Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Er habe aus eigenem Antrieb und ohne einen Anschlagsauftrag gehandelt, sagte der 29-Jährige den Behörden zufolge im Verhör. Sein Gedankengut weist offenbar jedoch Parallelen zur islamistischen Ideologie auf: "Er zeigt eine gewisse Zustimmung zu den Thesen des IS", zitierte die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen.

Der Mann wollte nach eigenen Angaben ein "Symbol Frankreichs" angreifen und zu diesem Zweck Kunstwerke im Louvre verschandeln, um gegen internationale Luftangriffe in Syrien zu protestieren. Im Gepäck des 29-Jährigen waren neben zwei Macheten auch Farbsprühdosen gefunden worden.

Auch vom Angriff selbst hatte er eine eigene Version: Die Macheten habe er nur bei sich getragen, um Leute abzuschrecken, die ihn vom Beschmieren der Bilder abhalten wollten. Die Soldaten zu attackieren, habe er nicht im Sinn gehabt.

Die Ereignisse vom 5. Februar stehen dieser Darstellung jedoch entgegen: Mit gezückter Machete hatte er in einer an das Museum angrenzenden Einkaufsgalerie mehrere Soldaten angefallen und dabei "Allahu akbar" geschrien. Ein Soldat wurde dabei leicht verletzt, ein anderer konnte den Angreifer mit mehreren Schüssen außer Gefecht setzen. Der Attentäter wurde in die Klinik gebracht. Weil sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hatte, war sein Polizeigewahrsam im Krankenhaus am Dienstag aufgehoben worden.

Der Ägypter war französischen Medien zufolge mit einem Touristenvisum nach Frankreich gereist und hatte fünf Tage vor dem Attentat an einer Führung durch den Louvre teilgenommen. Dabei war er dem Museumsführer aufgefallen, weil er sich besonders interessiert an den Kunstwerken gezeigt habe.

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