Süddeutsche Zeitung

Leipzig:CDU-Minister Gemkow gewinnt erste Runde der Oberbürgermeisterwahl

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Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) hat überraschend die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Leipzig gewonnen. Der Jurist bekam 31,6 Prozent der Stimmen - und lag damit vor Amtsinhaber Burkhard Jung (SPD), der 29,8 Prozent erzielte. Weil keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, wird es in vier Wochen eine zweite Runde geben.

In Sachsen gibt es keine Stichwahl, sondern alle Kandidaten können erneut antreten. Für den Wahlsieg reicht im zweiten Wahlgang eine einfache Mehrheit aus. Viel wird daher davon abhängen, was die anderen der insgesamt acht Bewerber für den Oberbürgermeister-Posten nun machen.

"Es wird in den nächsten Wochen noch einmal darauf ankommen, zu mobilisieren und zu überzeugen. Ich schaue optimistisch auf die kommenden Wochen und den nächsten Wahlgang", sagte CDU-Kandidat Gemkow dem MDR. Gemkow hat nach eigener Einschätzung mit seinen Positionen bei der Inneren Sicherheit, Mobilität oder Wohnen gepunktet. Amtsinhaber Jung zitiert der MDR mit den Worten: "Ich habe genau das erwartet. Dieser Zweikampf, der jetzt vor Augen ist. So ist die Stadt. Jetzt geht es um die Wurst. Jetzt geht um Progressivität oder Rolle rückwärts, um Modernität oder fest, verwurzelte Homogenität, es geht um Internationalität, Weltoffenheit, bunte Stadt oder rechts, gescheitelt, rechts gekämmt."

Das Ergebnis gilt als Überraschung. Das Leipziger Rathaus ist seit drei Jahrzehnten in der Hand der SPD. Eine Umfrage hatte den SPD-Mann Jung vor der Wahl am Sonntag noch weit vor Gemkow gesehen. Der 61-Jährige ist seit 2006 Rathauschef in Leipzig und bewirbt sich um eine dritte Amtszeit. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,1 Prozent. Das drittbeste Ergebnis erzielte mit 13,5 Prozent Franziska Riekewald von den Linken vor der Grünen-Bewerberin Katharina Krefft mit 12,0 Prozent. Der AfD-Kandidaten Christoph Neumann kam mit 8,7 Prozent nur auf ein einstelliges Ergebnis und den fünften Platz. Neumann kündigte an, für einen zweiten Wahlgang dennoch bereit zu stehen.

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