Süddeutsche Zeitung

Krim:Russland stationiert weitere Raketen auf der Krim

Russland stationiert weitere Boden-Luft-Raketen auf der annektierten Halbinsel Krim. Angaben russischer Nachrichtenagenturen zufolge soll die neue Einheit nahe der Stadt Sewastopol den Luftraum an der Grenze kontrollieren.

Das neue System könne aber in weniger als fünf Minuten vom Verteidigungs- zum Angriffsmodus umschalten, zitiert die Agentur Interfax den Kommandeur der Luftstreitkräfte, Viktor Sewostjanow. Sie können auf Kampfflugzeuge gefeuert werden oder ballistische Raketen in der Luft zerstören. Die Raketen können dem Verteidigungsministerium zufolge ballistische Raketen in bis zu 60 Kilometer Entfernung und andere Ziele in der Luft auf eine Entfernung von bis zu 400 Kilometern treffen.

Die USA wollen der Ukraine Panzerabwehrraketen geben

Russland hat die bis dahin zur Ukraine gehörende Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 annektiert. Eine Mehrheit der Bewohner hatte sich in einem umstrittenen Referendum dafür ausgesprochen. Allerdings verurteilte die internationale Gemeinschaft die Annexion als Verstoß gegen die Staatssouveränität der Ukraine. Das führte zu wirtschaftlichen Sanktionen der Europäischen Union und der USA.

Die russische Armee war auf der Krim von jeher sehr präsent. Mindestens ein S-400-System ist bereits seit längerem vor Ort installiert. Als Reaktion darauf rüstete die Ukraine ebenfalls auf. Immer wieder gibt es Zusammenstöße an der Grenze.

Im Osten der Ukraine kämpfen zudem Separatisten mit Unterstützung aus Russland gegen die ukrainische Armee und Freiwilligenverbände. Trotz eines 2015 ausgehandelten Waffenstillstandsabkommens dauert der Krieg an.

Die USA sagten der Ukraine im Dezember zu, "erweiterte Verteidigungsfähigkeiten" zur Verfügung zu stellen. Dazu sollen Panzerabwehrraketen gehören.

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