Süddeutsche Zeitung

Krieg in Afghanistan:Erstmals seit fünf Jahren weniger zivile Opfer

Die Zahl der zivilen Opfer im Afghanistankrieg ist erstmals seit fünf Jahren zurückgegangen.

Die Zahl der zivilen Opfer im Afghanistankrieg ist erstmals seit fünf Jahren zurückgegangen.

In den ersten sechs Monaten 2012 registrierte die Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama) 1145 getötete und 1954 verwundete Zivilisten. Das waren 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Unter den 3099 Toten und Verletzten seien 925 Frauen und Kinder gewesen, teilte Unama in Kabul mit.

Für 80 Prozent der Opfer machten die Vereinten Nationen Aufständische wie die Taliban verantwortlich, für 10 Prozent die einheimischen und ausländischen Sicherheitskräfte. Die verbleibenden 10 Prozent konnten keiner Konfliktpartei zugeordnet werden.

Stark zugenommen haben den UN-Angaben zufolge gezielte Tötungen von Zivilisten durch Aufständische: Bei 237 solchen Attentaten seien in den ersten sechs Monaten des Jahres 255 Tote und 101 Verletzte zu beklagen gewesen, ein Plus von 53 Prozent. Ziel seien unter anderem Zivilisten, die von den Aufständischen verdächtigt würden, Regierung oder Militär zu unterstützen, hieß es im Unama-Halbjahresbericht zum "Schutz von Zivilisten im bewaffneten Konflikt".

Die veränderte Taktik - weg von Gefechten, hin zu gezielten Tötungen von Zivilisten - werteten die UN als mögliches Anzeichen dafür, dass die Aufständischen geschwächt sein könnten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1435700
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Süddeutsche.de/dpa/fzg
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.