Süddeutsche Zeitung

Kooperationsabkommen unterzeichnet:Afghanistan und Iran beschließen engere Zusammenarbeit

Kabul und Teheran wollen bei Fragen der regionalen Sicherheit und Wirtschaft besser zusammenarbeiten: Der afghanische Präsident Karsai stimmt bei einem Iranbesuch einem Kooperationsvertrag zu. Der Schritt könnte das Verhältnis zu den USA weiter belasten - denn einem Pakt mit Washington verweigert Karsai seine Unterschrift.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat ein Kooperationsabkommen mit Iran beschlossen. Karsai habe während eines Besuchs beim iranischen Präsidenten Hassan Rohani in Teheran einem langfristigen Freundschaftsvertrag zugestimmt, der der regionalen Sicherheit diene und auch die Zusammenarbeit in wirtschaftlichen und kulturellen Fragen regele, erklärte ein Sprecher Karsais am Sonntag in Kabul. Die formale Unterzeichnung werde in Kürze erfolgen.

Die Zusammenarbeit der beiden Staaten dürfte von den USA mit Argwohn betrachtet werden, zumal Karsai die geplante Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens mit den USA vorerst abgelehnt hatte. Dies wollte der afghanische Präsident seinem Nachfolger überlassen, der bei im April gewählt werden soll.

Die Nato beendet 2014 ihren Kampfeinsatz in Afghanistan, plant von 2015 an aber eine Beratungsmission für den Aufbau und die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Voraussetzung dafür ist das Sicherheitsabkommen. Kommt dieses nicht zustande, haben die USA mit dem vollständigen Abzug ihrer Soldaten gedroht. Auch der Berater-Einsatz der Bundeswehr, die sich mit 600 bis 800 Soldaten an der Mission beteiligen will, wäre damit hinfällig.

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