Süddeutsche Zeitung

Konflikt:Nord- und Südkorea verhandeln über Lautsprecher

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Nord- und Südkorea versuchen ihren Konflikt auf diplomatischem Weg zu lösen. Vier hochrangige Beamte sollten am Samstag um 11 Uhr deutscher Zeit im Grenzort Panmunjom zusammenkommen, um über die Lage in der Pufferzone zu beraten, teilte das südkoreanische Präsidialamt mit. Vorgeschlagen habe das Treffen der Norden, hieß es.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hatte zuvor die Grenztruppen seines Landes in Kampfbereitschaft versetzt und mit einem "Überraschungsangriff" gedroht, falls Südkorea seine Propaganda- Lautsprecher an der Grenze nicht bis 17 Uhr an diesem Samstag abschalte. Die Einigung auf einen Dialog kam damit kurz vor Ablauf des Ultimatums zustande.

Südkorea hatte mit der Beschallung begonnen, nachdem bei der Explosion von Minen an der Grenze zwei südkoreanische Soldaten verletzt worden waren. Südkorea will die Lautsprecherdurchsagen fortsetzen, bis sich Nordkorea für den Zwischenfall entschuldigt.

Eigentlich hatten sich beide Seiten vor elf Jahren darauf geeinigt, den Lärm aus Lautsprecherbatterien auf beiden Seiten der innerkoreanischen Grenze einzustellen. Diese entmilitarisierte Zone ist ein vier Kilometer breiter Streifen Wildnis quer durch die koreanische Halbinsel. In der Mitte verläuft die Demarkationslinie, auf die sich 1953 Nordkorea und China mit den USA einigten.

Südkorea wird bei den Gesprächen den Angaben zufolge von dem für Wiedervereinigung zuständigen Minister Hong Young Pyo und dem Leiter des Büros für Nationale Sicherheit, Kim Kwan Jin, vertreten. Nordkorea werde den ranghöchsten politischen Militärvertreter Hwang Pyong So entsenden, der als Nummer zwei hinter Machthaber Kim Jong Un gilt. Daneben werde der Generalsekretär der Arbeiterpartei, Kim Yong Gon, an den Gesprächen teilnehmen, der für die Beziehungen zum Süden zuständig ist.

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