Süddeutsche Zeitung

Kolumbien:Kongress nimmt Friedensvertrag mit Farc an

Das kolumbianische Parlament hat dem überarbeiteten Vertrag mit den Rebellen zugestimmt. Aus den Farc soll nun eine Partei werden.

Das kolumbianische Parlament hat für den Frieden gestimmt: Ohne Gegenstimme hat der Kongress den überarbeiteten Friedensvertrag zwischen Regierung und den Farc-Rebellen gebilligt. Die Guerilla-Gruppe, die sich mehr als 50 Jahre mit Regierungstruppen blutige Kämpfe lieferte, soll nun entwaffnet und in eine Partei umgewandelt werden.

Bereits im Oktober hatte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ein Abkommen ausgehandelt und dem Volk zur Abstimmung vorgelegt. In dem Referendum stimmten die Kolumbianer jedoch gegen den Friedensvertrag. Vertreter der Regierung und der Farc nahmen daraufhin umfangreiche Änderungen an dem Dokument vor, unter anderem einen vorgeschriebenen Verzicht der Farc auf Vermögen, das sie durch Drogenschmuggel erworben haben. Nun sollen damit gemäß dem Vertrag Opfer des Konflikts mit mehr als 260 000 Toten entschädigt werden.

Für seine Bemühungen hatte Präsident Santos den Friedensnobelpreis erhalten. Die überarbeitete Version des Vertrags ließ er jedoch lediglich vom Kongress ratifizieren. Dort verfügt er über eine Mehrheit. Abgeordnete der Demokratischen Zentrumspartei des früheren Präsidenten Alvaro Uribe verließen vor der Abstimmung aus Protest den Plenarsaal.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3274865
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/rtr/AP/AFP/ees
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.