Süddeutsche Zeitung

USA:FBI-Chef: Sturm auf Kapitol war "inländischer Terrorismus"

Das sagt Christopher Wray bei einer Anhörung im Justizausschuss des Senats. Das Problem des Terrorismus in den USA werde "nicht so bald verschwinden".

Das FBI stuft die gewaltsame Erstürmung des Kapitols durch Anhänger des ehemaligen Präsidenten Donald Trump als "inländischen Terrorismus" ein. "Dieser Angriff, diese Belagerung war kriminelles Verhalten. Und dieses Verhalten, das wir, das FBI, als inländischen Terrorismus ansehen, hat keinen Platz in unserer Demokratie", sagte FBI-Chef Christopher Wray am Dienstag bei einer Anhörung im Justizausschuss des Senats.

Der Vorfall am 6. Januar habe ihn "entsetzt", es habe sich dabei aber leider nicht um ein Einzelereignis gehandelt. "Das Problem des inländischen Terrorismus hat im ganzen Land über eine lange Zeit Metastasen gebildet, und es wird nicht so bald verschwinden."

Anhänger des abgewählten und inzwischen aus dem Amt geschiedenen Präsidenten Trump hatten Anfang Januar während einer Sitzung des Kongresses das Kapitol gestürmt und dort Chaos und Verwüstung angerichtet. Die Sicherheitskräfte des Parlaments konnten den Angriff nicht stoppen. Mindestens fünf Menschen kamen bei den Krawallen ums Leben, darunter ein Polizist.

Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung damit aufgewiegelt, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November gestohlen worden sei. Die Demokraten warfen ihm "Anstiftung zum Aufruhr" vor und leiteten ein Amtsenthebungsverfahren ein. Trump wurde aber freigesprochen, weil im Senat keine Zwei-Drittel-Mehrheit zustande kam.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5223021
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/fie
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.