Süddeutsche Zeitung

Kabul:Taliban attackiert britisches Botschaftsauto

Tote und Verletzte bei Anschlag in Kabul

Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban auf ein Auto der britischen Botschaft in Kabul hat der Attentäter mehrere Menschen mit in den Tod gerissen. Einer der Toten ist britischer Staatsbürger, wie das britische Außenministerium bestätigte. Die übrigen seien Afghanen, sagte ein Mitarbeiter des afghanischen Innenministeriums. Mindestens 33 Menschen, darunter vier Kinder, seien bei der Explosion am Morgen verletzt worden. Der britische Botschafter Richard Stagg befand sich offenbar nicht in dem zerstörten Geländewagen. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Das Innenministerium in Kabul erklärte zunächst, der Attentäter sei auf einem Motorrad auf sein Ziel zugefahren. Später hieß es, er habe ein Auto gesteuert. Der Anschlag ereignete sich auf einer Hauptstraße im Stadtosten unweit des streng bewachten internationalen Viertels von Kabul.

Vermehrt Entführungen und Anschläge durch Taliban

Am Mittwochabend entführten die Taliban zudem in der nordafghanischen Provinz Kundus 15 Mitarbeiter des Zollamts der Stadt Sherkan Bandar, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die Regierungsmitarbeiter seien auf dem Weg nach Kundus gewesen.

In Kabul wurden zuletzt eine ganze Reihe von Anschlägen verübt. Erst am Montag waren zwei US-Soldaten bei einer Bombenexplosion getötet worden. Ende des Jahres endet der Kampfeinsatz der ausländischen Truppen in Afghanistan. Danach soll nur noch ein Bruchteil der derzeitigen Truppenkontingente im Land verbleiben, die afghanische Polizei und Armee sind dann auf sich allein gestellt. Dies macht die Sicherheitslage in dem Land und vor allem in der Hauptstadt Kabul immer schwieriger.

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Süddeutsche.de/dpa/AFP/Reuters
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