Süddeutsche Zeitung

Luftangriffe:Saudis beenden Militär-Intervention im Jemen

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Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Saudi-Arabien hat am späten Dienstagabend das Ende der Militäroffensive in Jemen verkündet, die das Königreich und seine arabischen Verbündeten vor knapp vier Wochen unter dem Codenamen Sturm der Entschlossenheit begonnen hatten. Der Einsatz habe seine militärischen Ziele erreicht, hieß es in einer Erklärung des Verteidigungsministeriums in Riad, die über den in saudischem Besitz befindlichen Nachrichtensender al-Arabija verbreitet wurde. Die Bedrohung der nationalen Sicherheit Saudi-Arabiens und benachbarter Staaten sei beseitigt worden.

Zuvor hatte das Militär die Zerstörung aller ballistischen Raketen in Jemen gemeldet. Am Montag war bei den schwersten Luftangriffen auf Sanaa ein Raketendepot im Norden der Hauptstadt zerstört worden.

Ziel der zweiten Phase: Präsident Hadi wieder einsetzen

Bisher hatte Riad allerdings als politisches Ziel der Luft- und Artillerieattacken angegeben, den von der schiitischen Huthi-Miliz vertriebenen und international nach wie vor anerkannten Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi wieder einzusetzen und ihm die Kontrolle über das Land zu verschaffen. Dies soll nun offenbar in einer zweiten Phase erreicht werden, die von den Saudis Operation Wiederherstellung der Hoffnung getauft wurde. Sie soll sich auf diplomatische und politische Bemühungen konzentrieren, die aber weiter von Militäroperationen begleitet würden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Man werde nicht erlauben, dass die Huthis in Jemen Einheiten verlegten oder ihrerseits Offensiven führten. Saudi-Arabien komme damit einer Bitte Hadis nach, hieß es weiter. Noch am Nachmittag hatte der saudische König Salman die Nationalgarde dafür mobilisiert, die am besten ausgebildeten und ausgerüsteten Verbände des Königreichs. Der für die Region zuständige Vizeaußenminister des Iran, Hossein Amir Abdollahian, hatte sich da allerdings schon optimistisch gezeigt, das ein baldiges Ende der Luftangriffe bevorstehe.

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Quelle:
SZ vom 22.04.2015
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