Süddeutsche Zeitung

Jemen:Massenausbruch von Al-Qaida-Kämpfern

Dutzende Männer sind aus einem Gefängnis im Südjemen ausgebrochen - viele von ihnen sollen Mitglieder des Terrornetzwerks al-Qaida sein. Die Ausbrecher hatten dabei schwerbewaffnete Helfer, die das Gefängnis von außen mit Waffen angriffen. Mindestens ein Gefangener und ein Wachbeamter wurden bei dem Schusswechsel getötet.

Aus einem Gefängnis im Südjemen sind nach Informationen des arabischen Fernsehsenders al-Dschasira Dutzende Häftlinge mit Waffengewalt ausgebrochen. Viele von ihnen sollen Al-Qaida-Kämpfer sein.

Bis zu 40 Gefängnisinsassen attackierten demnach die Wachen und raubten deren Waffen, während Schwerbewaffnete das Gefängnis in der Stadt Mukalla von außen angriffen. Mindestens ein Gefangener und ein Wachbeamter wurden bei dem Schusswechsel in der Haftanstalt getötet, berichtete der Sender unter Berufung auf Quellen in der im Südosten des Landes gelegenen Hafenstadt.

Extremistische Islamisten und Angehörige des jemenitischen Ablegers der al-Qaida haben sich in den vergangenen Wochen das Machtvakuum in der Hauptstadt Sanaa zunutze gemacht. Diese Kräfte sind im Südjemen aktiv, wo sie mehrere Städte aus der Kontrolle der Regierungsbehörden entrissen haben.

Oppositionelle werfen der Regierung von Präsident Abdullah Salih vor, sie fördere ein Anwachsen von al-Qaida, um dadurch die Anti-Regierungs-Bewegung zu diskreditieren. Salih befindet sich derzeit in Saudi Arabien in medizinischer Behandlung. Nach eigenen Worten wird er zwar in den Jemen zurückkehren - doch ist der Autokrat bei weiten Teilen der Bevölkerung nicht willkommen.

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sueddeutsche.de/dpa/gal
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