Süddeutsche Zeitung

Israel:Israelische Armee warnt Soldaten vor Hacker-Angriffen der Hamas

Die israelische Armee hat Soldaten und Reservisten des Landes vor Kontaktversuchen in sozialen Medien gewarnt, die von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas stammen sollen. Dazu gäben sich Hacker zum Teil als junge Frauen aus, die auf der Suche nach Facebook-Freunden sind. Hamas-Kämpfer hätten dafür Profile geschaffen, für die sie die Fotos und persönliche Informationen ahnungsloser Bürgerinnen gekapert hätten, meldet die Armee auf ihrem Internetblog.

Die Hacker versuchten dann, die Soldaten dazu zu bewegen, Schadsoftware auf ihre Geräte zu laden - getarnt etwa als Chat-Anwendungen. Damit könnten zum Beispiel Kamera und Mikrofon von Smartphones ferngesteuert werden. Soldaten und ihre Einheiten könnten über GPS geortet, Kontakte, Bilder und Nachrichten heruntergeladen werden. Bei dutzenden Soldaten soll das nach Angaben der Armee schon funktioniert haben. Außerdem hätten sich die Hamas-Hacker in Hunderte von Facebookgruppen eingeschmuggelt, um an Informationen heranzukommen.

Militärgeheimdienst: "Der Feind kennt die Sprache der Jugend"

Dem Militärgeheimdienst zufolge sei nun eine Kampagne gestartet worden, um solche Cyberangriffe abzuwehren. Diese könnten potenziell eine Bedrohung für die Sicherheit des Staates Israel darstellen. "Der Feind kennt die Sprache der Jugend", hieß es weiter.

Im Zuge der Kampagne würden die "falschen Profile der Hamas" veröffentlicht und vor ihnen gewarnt. Außerdem werde es für Soldaten in sozialen Netzwerken "striktere Regeln" geben.

Zur Frage, warum die Armee annimmt, dass hinter den Angriffen die im Gazastreifen regierende Hamas steckt, gibt es noch keine Angaben. Die Palästinenserorganisation wollte ihrerseits keinen Kommentar abgeben. Israel hat zwischen 2008 und 2014 drei Kriege im Gazastreifen geführt.

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SZ.de/dpa/AFP/dayk
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